Am Anfang war die Eiszeit
Westlich des Volksdorfer Marktes an der Halenreie stehen einige alte Baumriesen. Hier beginnt das Naturschutzgebiet. Folgen Sie doch einmal dem Wanderweg in Richtung Norden. Wenn Sie aus dem Schatten der Bäume heraustreten, werden Sie mit einem unerwartet weiten Blick belohnt.
Vor Ihnen liegt eine anmutige, flache Tallandschaft mit ausgedehnten Wiesen und Weiden. Im Norden und Süden begrenzen baumbestandene Ränder das Tal: Die Volksdorfer Teichwiesen.
Die Volksdorfer Teichwiesen haben eine außergewöhnliche Entstehungsgeschichte: Während der Weichsel-Eiszeit vor ungefähr 15.000 Jahren drangen Gletscher bis weit nach Süden vor. Der äußerste Eisrand lag auf Hamburger Gebiet. Eine Gletscherzunge reichte von Osten kommend in die heutigen Teichwiesen und schob Geröll und Sediment vor sich her. In den Gletscherspalten versickerte Schmelzwasser. Unter dem Eis sammelte sich dieses Wasser und floß wie in einem Tunnel in Richtung Westen ab. Der Fluß unter dem Eis schnitt sich tief ein und schuf die heutige Geländeform: ein in Ost-West-Richtung verlaufendes Tunneltal mit steilen Rändern. Die Talsohle lag mehr als zehn Meter unter dem umgebenden Geländeniveau.
Nacheiszeitlich wurde das Tunneltal mit Sediment und Niedermoortorfen aufgehöht. Hochanstehendes Grundwasser führte über die Jahrtausende zu Torfablagerungen von bis zu fünf Metern Mächtigkeit.