Lebendige Alster

In einer Großstadt wie Hamburg ist der Zustand der Gewässer und Uferbereiche von zentraler Bedeutung für den Biotopverbund, den Hochwasserschutz und auch die Naherholung. Die Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sind deshalb eine große Chance für die Stadt, die Renaturierung der Fließgewässer voranzubringen und damit auch der Öffentlichkeit eine positive Perspektive für die Natur in Hamburg aufzeigen.

Da von öffentlicher Seite bislang wenig passiert ist, haben sich der BUND Hamburg, der NABU Hamburg und der Verein "Aktion Fischotterschutz" Anfang 2011 in einem einzigartigen Projekt zusammengeschlossen: Gemeinam wollen die Verbände Hamburgs zentraler Fluss, den Alsterlauf mit seinen Nebengewässern, zu einem Vorzeigeprojekt der Wasserrahmenrichtlinie machen und die behördlichenen Maßnahmen mit einem eigenen Projekt »Lebendige Alster« intensiv begleiten.

Zur Projektseite:


 

  

Erste Ideen für die „Lebendige Alster“!

Auf Einladung des BUND Hamburg trafen sich im April 2009 Umweltverbände und Behörden im symbolträchtigen „Forum Alstertal" in Hamburg-Poppenbüttel, um über die Zukunft des Hamburger Vorzeigeflusses zu debattieren. Thema waren der aktuelle Zustand und die Perspektiven aller Gewässer im Einzugsgebiet der Alster unter ökologischen und technischen Aspekten, aber auch aus künstlerischer und sogar philosophischer Sicht.

Der Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU), Christian Maaß, kündigte dabei die konkrete Prüfung von Maßnahmen an, um Alster und Elbe für Fische und andere Lebewesen wieder durchgängig zu gestalten. Wehre, Abstürze und andere Hindernisse sollten aus dem Bach entfernt werden, um somit größere, zusammenhängende Lebensräume für die Tierwelt im Bach zu schaffen.


Staatsrat Christian Maaß bei der Eröffnung der Tagung
Die Veranstaltung zog zahlreiche Interessierte an.

Die Vorträge der Tagung in chronologischer Reihenfolge:

Rainer Dettmer, Flussperlmuschel-projekt
Prof. Wolfgang Dickhaut, HafenCity Universität Hamburg
Klaus-Thorsten Tegge, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Wolfram Hammer, BUND
Wolfgang Meier, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt
Eike Schilling, Gewässerreferent des NABU
Karsten Borggräfe, Aktion Fischotterschutz
Verena Rabe, Bezirksamt Wandsbek
Doris Föllmer, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer
Michael Loch, Projektbüro „Lebendige Ilmenau“, Deutsche Umwelthilfe (DUH)

Die meisten der Vorträge stehen nachfolgend zum Herunterladen für Sie bereit. Bitte beachten Sie, dass die Dateien sehr groß sind (zwischen 1 und 10 MByte) und daher eine schnelle Internetverbindung erfordern.

Mobiler Sand als Hauptproblem von Tieflandgewässern Rainer Dettmer, Flussperlmuschelprojekt (liegt z.Zt. nicht vor)

Möglichkeiten für ökologischen Hochwasserschutz in Hamburg, Prof. Wolfgang Dickhaut, HafenCity Universität Hamburg

Gewässerbelastung durch Straßenabwässer - Möglichkeiten der Reinigung anhand Hamburger Projekte, Klaus-Thorsten Tegge, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt

Besonderheiten der Alster und offene Fragen zu notwendigen Verbesserungsmaßnahmen an den Fließgewässern in Hamburg Wolfram Hammer, BUND

Vorgehensweise der Stadt Hamburg bei der Umsetzung der WRRL im Alstereinzugsgebiet, Wolfgang Meier, Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt

 

Forelle 2010 - Alster 2015? Erfahrungen aus 25 Jahren Gewässerrenaturierung in Hamburg Wolfram Hammer, AK Wasser und Boden, BUND (liegt z.Zt. nicht vor)

 

Gewässernachbarschaftstage – ein aktuelles Renaturierungsprojekt mit Bürgerbeteiligung Eike Schilling, Gewässerreferent des NABU

 

Das Blaue Metropolnetz - Gewässerkorridor Alster –Konzept und Maßnahmen, Karsten Borggräfe, Aktion Fischotterschutz

 

Bachpatenschaften, Verena Rabe, Bezirksamt Wandsbek

 

Der Umbau der Fuhlsbütteler Schleuse, Doris Föllmer, Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer

 

Informationen zum Bewirtschaftungsplan, Tobias Ernst

 

Aktionsbündnis „Lebendige Ilmenau“, Michael Loch, Projektbüro „Lebendige Ilmenau“, Deutsche Umwelthilfe (DUH)

Wie weiter nach der Tagung?

Über 30 Tonnen Kies wurden...
...mit Schaufeln und Schubkarren in die Alster verbracht

Alle Teilnehmer waren sich einig: Die Rechtslage bietet mit der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union neue Chancen für Mensch und Natur, aber auch viele Herausforderungen an den Hamburger Gewässern. Deshalb müsse auch eine neue Qualität der Zusammenarbeit zwischen Verbänden und Behörden erreicht werden!

Ein erster Schritt ist bereits getan. Die Umweltverbände „Aktion Fischotterschutz", BUND und NABU sowie Vertreter von Hamburger Behörden führten kurzfristig intensive Gespräche um ein „Aktionsbündnis Lebendige Alster" zu gründen. Damit wollen die Teilnehmer gleichziehen mit einer Reihe von Regionen, die das Konzept „Lebendige Flüsse" der Deutschen Umwelthilfe bereits seit Jahren erfolgreich umsetzen.

Auch erste Maßnahmen am Gewässer ließen nicht lange auf sich warten. Ende Mai brachten die Verbände in einer gemeinsamen Aktion 30 Tonnen Kies in die Alster ein. Damit soll der Fluss wieder attraktiver für eine Vielzahl von Kleinlebewesen sowie für die Fischbrut werden, die in den Zwischenräumen der eingebauten Kiessohle neuen Lebensraum finden. Weitere Maßnahmen sollen folgen und alle Interessierten sind herzlich eingeladen, mit anzupacken.

Bildmaterial

Für höhere Auflösung klicken Sie bitte die Bilder an.

Alster, Wanderwege für Fische (Grafik: Silke Wolf, Edmund-Siemers-Stiftung)
Alster, Querbauwerke
Alster, Fuhlsbütteler Schleuse
Alstereinzugsgebiet, Einleitungen
BUND-Poster: Steine gehören in den Bach
BUND-Poster: Wandse-Projekt »Forelle 2010«
Wandse, Amtsstraße, Absturz
Wandse, Amtsstraße, Rausche
Wandse, Amstsstraße, Bachlauf
Saselbek, Absturz vorher
Saselbek, Umbaumaßnahme1
Saselbek, Umbaumaßnahme2
Saselbek, Rausche1
Saselbek, Rausche2
Saselbek, Einengung eingewachsen
Saselbek, Einengung neu
Berner Au, Wehr mit Fischtreppe am Kupferteich

Ansprechpartner:
Wolfram Hammer



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