Streuobstwiesen – Kulturlandschaft mit hohem ökologischen Wert

Der Schutz von Streuobstwiesen ist für den BUND eine Herzensangelegenheit. Die alten Kulturflächen beherbergen eine enorme Artenvielfalt.

Bis zu 5.000 Tier- und Pflanzen­arten leben auf Streu­obst­wiesen, viele davon sind stark gefährdet oder gar vom Aussterben bedroht. So dienen die Wiesen etwa Orchideen, Fledermäusen und zahl­rei­chen Schmet­ter­lings­arten als wichtiger Lebens­raum. Für den Naturschutz sind solche Flächen gerade in einem Ballungsgebiet wie Hamburg von unschätzbarem Wert.

Leider ging der Bestand an Streuobstwiesen in der Hansestadt von 1951 bis 1965 um 87 Prozent zurück! Damit schrumpfte auch der Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere dramatisch. Insbesondere die BUND-Gruppen in Wandsbek und Harburg kümmern sich deshalb seit Jahren um die letzten Streuobstwiesen in Hamburg.

Wer Lust hat mitzumachen und uns bei der praktischen Arbeit zu helfen, ist herzlich willkommen. 

Kontakt: Jürgen Mumme, Ehrenamtskoordination

„Variety is the spice of life“ (Oscar Wilde, irischer Schriftsteller 1854 – 1900)

BUND-Streuobstwiesen – selbst erkunden!

Wer an alten Obstsorten und am Naturschutz interessiert ist, sollte die Streuobstwiesen des BUND unbedingt besuchen. Für vier der BUND-Wiesen haben wir "Steckbriefe" mit Daten zur Entstehung, seltenen Tier- und Pflanzenarten und einer Anfahrtsskizze erstellt, sodass es sehr einfach ist, die Flächen auf eigene Faust zu erkunden.

Ergänzend dazu gibt es unter den folgenden Links eine Karte mit den bisher bekannten Sorten und Informationen zu jedem einzelnen Baum. Die Karten werden laufend aktualisiert und im Herbst mit weiteren Sorteninformationen versehen.

Streuobstwiese Volksdorf

Streuobstwiese auf dem Gut Karlshöhe

Streuobstwiese Appelwisch

Streuobstwiese Jakobsberg (Wilhelmsburg)

Auf diesen Seiten finden Sie auch eine PDF-Version der Steckbriefe 

Neupflanzung
Baumscheiben
Baumschnitt
Wiesenblumen
Nahrung für Insekten

Anlage und Pflege von Streuobstwiesen

Legt man eine Streuobstwiese neu an, so braucht es eine Menge Einsatz und viel Geduld, bis sie sich entwickelt. Doch die Mühe zahlt sich aus, sowohl für  den Menschen als auch für die Natur. Und es ist lehrreich und spannend, die Wiese bei ihrer Entwicklung zu begleiten und die Veränderungen mitzuerleben.


Vor allem in den ersten Jahren nach der Pflanzung sollte die so genannte Baumscheibe, die Bodenfläche um den Stamm, etwa im Durchmesser der Krone von Bewuchs frei gehalten werden. Außerdem ist es zur Entwicklung optimaler Baumkronen notwendig, die Bäume zu schneiden. Sät man zwischen den Bäumen Wiesenblumen aus, so haben auch Bienen, Hummeln und andere Insekten reichlich Nahrung.

Um die Wiesen optimal zu pflegen und zu betreuen, bietet der BUND den ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern Kurse für den Obstbaumschnitt und die Wiesenpflege an.

 

Blüte und Ernte

Ein besonders reizvoller Jahresabschnitt ist die Obstbaumblüte. Die Streuobstwiesen sind im Frühjahr eine regelrechte Attraktion und belohnen den Arbeitseinsatz der BUND-Aktiven mit ihrer Blütenpracht.

Apfelblüte

Bereits nach wenigen Jahren können die ersten Früchte geerntet werden und was schmeckt besser als ein frischer Apfel direkt vom Baum?

Früher hatte Obst eine noch höhere Bedeutung, insbesondere auch als Vitaminquelle. Es wurde vielfältig verwertet etwa für Dörrobst, Kuchen, Most, Mus, Saft oder einfach als Tafelobst. Für die unterschiedlichen Verwendungen wurden jeweils besonders geeignete Sorten gezüchtet und weiter kultiviert. Da es keine Kühlhäuser oder Kühlschränke gab, wurden bevorzugt Obstsorten angebaut, die sich durch eine lange Lagerfähigkeit auszeichneten.

Apfelmost
Sortenvielvalt

 

Die alten Apfelsorten mit ihren unterschiedlichen Erntezeitpunkten, ihrem individuellen Aussehen, dem Duft, dem Aroma und ihrer oft langen Lagerfähigkeit führen uns wieder an eine Vielfalt heran, die die wenigen Sorten aus dem Supermarkt nicht bieten können.

Anders als beim gewerblichen Obstbau geht es aber nicht nur um den Ertrag der Streuobstwiesen, auch alte und tote Bäume bleiben häufig erhalten. Deren Baumhöhlen bieten zahlreichen Tierarten wie Specht, Steinkauz oder Fleder­maus wertvollen Lebens­raum. Der BUND setzt sich für diese wichtigen "ökologischen Nischen" ein, um für Pflanzen, Tiere und Menschen eine artenreiche Vielfalt zu erhalten.

Weitere Informationen zu Streuobstwiesen finden Sie in unserem Faltblatt "Im BUND Hamburg für Streuobstwiesen" (118 KByte).

Wenn Sie wissen möchten, wo Sie die Streuobstwiese finden, schauen Sie hier auf die Karte.

alter Apfelbaum
Lebensraum Totholz

Wo sind die Streuobstwiesen?

Wo Sie vom BUND Hamburg betreute Wiesen finden, zeigt Ihnen diese Karte. Für Details wenden Sie sich gerne direkt an uns.

Aktiv werden


Haben auch Sie Lust, sich für den Schutz von Streuobstwiesen in Hamburg zu engagieren? Wollen Sie erleben, wie Ihr Einsatz wieder mehr Vielfalt und Natur in unsere Stadt bringt? Dann nehmen Sie am besten jetzt gleich Kontakt zum BUND auf und klicken Sie auf das Bild!

 



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