22. Februar 2002
Torf ist schlechter als sein Ruf
Jetzt brummt es wieder - das Geschäft mit dem "Moor im Plastiksack". In Super-, Bau- und Pflanzenmärkten greifen die Menschen zu Blumenerden und so genannten Bodenverbesserern, die zum großen Teil aus Torf bestehen. Sie wollen damit ihren Pflanzen und der Umwelt etwas Gutes tun, doch das Gegenteil ist der Fall: Torf enthält kaum Nährstoffe und speichert Wasser sehr schlecht. In Sandböden versauert er den Boden, in Lehmböden verkohlt er.
Der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) rät deshalb, auf Kompost, Laubhumus, Mulch und Schredder umzusteigen. Wer für Moorbeetpflanzen sauren Boden benötigt, greift am Besten zu verkompostierten Fichten- oder Kiefernnadeln oder Eichenlaub. Diesem speziellen Kompost darf man natürlich keinen Kalk zusetzen.
Mit diesen Materialien werden nicht nur die Pflanzen wunderschön. Gartenliebhaber, die auf Torf verzichten, helfen auch, die letzten Hochmoore zu retten, die ein wichtiger Teil der norddeutschen Kulturlandschaft und unserer Ökosysteme sind. In Jahrmillionen ist der Torf in unseren Mooren entstanden - viel zu schade, um ihn für Balkon- oder Gartenpflanzen zu verplempern. Auch deshalb gehört Torf ins Moor!
Weitere Informationen zu Torf und naturnahem Gärtnern erhalten Sie am "Grünen Telefon" des BUND im Hamburger Umweltzentrum:
Tel. 040 / 600 386 13
Für Rücksprachen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12