3. April 2002
Sofortprogramm Wachsende Stadt entspricht gültigem F-Plan
Die heute vorgestellten Sofortprogramme Wohnbau- und Gewerbeflächen der Senatskommission haben nach Ansicht des BUND Hamburg nichts mit einer wachsenden Stadt in Sinne der neuen Regierung zu tun, da sie allesamt bereits im Flächennutzungsplan ausgewiesen sind.
Der derzeit gültige Flächennutzungsplan von 1997, der die übergeordnete Raumplanung der Stadt darstellt, basiert auf einer Einwohnerzahl von rund 1,67 Millionen Menschen bis 2010. Wichtigste Aufgabe des Plans ist es, die Identität der Stadt als grüne Monopole zu gewährleisten und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Siedlungsnutzung und Freiflächen planerisch festzulegen.
"Wenn die Regierung mit dem Ersten Bürgermeister Ole von Beust an der Spitze die wachsende Stadt mit 2 Millionen Einwohner will, genügt es nicht, auf vorhandene Planungen hinzuweisen und diese umzusetzen", sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND. "Der BUND erwartet nach den vielen Sonntagsreden endlich eine klare Fachplanung mit Aussagen, wie und wo diese zusätzlichen 300.000 Einwohner arbeiten, leben und mobil sein sollen."
Hamburg würde sich erheblich verändern: Geht man von 300.000 zusätzlichen Einwohnern aus, bedeutet dies allein einen Bedarf von rund 150.000 neuen Wohnungen. Weiterhin würden rund 125.000 zusätzliche Autos Hamburgs Straßen belasten. Zunehmender Lärm, fehlende Naherholungsmöglichkeiten und die Zerstörung der Hamburger Kulturlandschaft wären die Folgen.
Fraglich aus Sicht des BUND ist auch, ob der Senat ausreichend Fachpersonal und Mittel für die Verwaltung bereitstellen kann, um die jetzt vorgestellten Vorhaben bis 2005 überhaupt fachgerecht zu planen und umsetzen zu können. Hinzuweisen ist außerdem darauf, dass bei vielen Projekten schon in der Vergangenheit der Teufel im Detail steckte und daher die Umsetzung in den letzten Jahren nicht vorangekommen ist.
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