Die gestern vom Senat beschlossenen Gebühren für Müllabfuhr und Gehwegreinigung sind nach Ansicht des BUND Hamburg nicht sinnvoll aufgebaut.
In Hamburg fallen pro Jahr ungefähr 500.000 Kubikmeter Sperrmüll an, die die Stadtreinigung direkt bei Privathaushalten abholt. Eine Gebühr von immerhin 35 € wird insbesondere bei den sogenannten "Kleinabholungen" zu einem Ausweichverhalten führen. Elektrokleingeräte mit problematischen Inhaltsstoffen drohen dann verstärkt in den Hausmüll zu wandern und andere Sperrmüllfraktionen finden sich in der Landschaft wieder.
In der Folge wird die Gehwegreinigung, ebenfalls von der Stadtreinigung durchgeführt (in Hamburg fast 4.800 km wöchentlich), deutlich mehr zu tun bekommen. Dies wird zu höheren Kosten in diesem Bereich führen. Ob sich also die Einführung einer Gebühr für die Sperrmüllabholung tatsächlich rechnet, ist mehr als fragwürdig.
Der BUND Hamburg fordert daher, bis zu einem Volumen von drei Kubikmeter die Sperrmüllabholung weiterhin kostenfrei anzubieten. Dies würde das Ausweichverhalten stark eingrenzen, einen Anreiz zur Weitergabe von noch nutzbaren Sperrmüllteilen bieten und bei größeren Mengen dennoch die Einnahmesituation der Stadtreinigung verbessern.