17. April 2002

Wirtschaftspolitischer Offenbarungseid

Als billigen Populismus, aber teueres Wahlkampfversprechen sieht der BUND Hamburg die Forderung der Hamburger CDU und des früheren Bundesverkehrsministers Wissmann, die Pläne für einen Transrapid zwischen Hamburg und Berlin ein drittes Mal aus der Schublade zu holen.

"Mit dieser Aussage leistet die CDU ihren wirtschaftspolitischen Offenbarungseid", sagte Paul Schmid, Sprecher des Hamburger BUND. Neben der Umweltproblematik und den massiven Protesten der Bevölkerung war es mit der Betreibergesellschaft letztlich die Industrie selbst, die aus wirtschaftlichen Gründen den Schlussstrich unter das unsinnige Projekt gezogen habe. Der Rückzug der Lufthansa aus der Fluglinie Hamburg-Berlin sei kein neues Argument für den Transrapid, sondern ein weiteres Zeichen der Unwirtschaftlichkeit einer schnellen Verbindung auf dieser Route.

Der BUND betont, dass ein Magnetbahnsystem seine Stärken aufgrund der schnellen Beschleunigung und des bei niedrigen Geschwindigkeiten geringen Lärms nur im Nahverkehrsbereich entfalten könne. Doch selbst hier sei es kaum wirtschaftlich zu betreiben wie die umstrittenen Studien in NRW und Bayern zeigten.

Auch könne man ein Projekt wie den Transrapid nicht aus einer Wahlkampflaune heraus einfach wieder auf das politische Parkett bringen. Die für Hamburg-Berlin eingeplanten Milliarden der Bundesregierung seien bereits für andere Schnellbahnprojekte zugesagt, das Magnetschwebebahnbedarfsgesetz sei offiziell vom Bundestag zurückgenommen und das Alternativprojekt für die norddeutsche Strecke, eine schnelle ICE-Verbindung zwischen Hamburg und Berlin, bereits in vollem Gange.

"Eine neue Wirtschaftlichkeitsprognose für einen Transrapid zwischen den norddeutschen Metropolen würde zwangsläufig noch fataler ausfallen als die bisherige", betont der BUND-Sprecher.

Für Rücksprachen:

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