17. April 2002
Ortsumgehung Finkenwerder: Senat soll Neuenfelde gleich zum Gewerbegebiet ausweisen
Der BUND Hamburg befürchtet bei der in Kürze anstehenden Entscheidung des Hamburger Senates zur Ortsumgehung Finkenwerder einen Niedergang sowohl des Naturschutzgebietes Westerweiden als auch der Dorfstruktur in Neuenfelde.
Im Zuge der Werkserweiterung bei Airbus in Finkenwerder stellt die vorgesehene Südtrasse auch eine ideale Erschließungsstrasse für Gewerbeansiedlungen dar.
"Viele Obstbauern werden unserer Ansicht nach über kurz oder lang in die letzte Fruchtfolge einsteigen und ihre Flächen verkaufen. Dann droht hier ein großes Gewerbegebiet mit Zulieferbetrieben für die Flugzeugproduktion", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. "Wer Politik gegen Natur und Anwohner macht, sollte den Leuten vor Ort wenigsten reinen Wein einschenken und ein Gewerbegebiet gleich mit anmelden! Dies erwarten wir insbesondere von Bausenator Mettbach."
Als reine Ablenkungstaktik sieht der BUND Hamburg die Diskussion um die Anmeldung des Alten Landes als Weltkulturerbe. Damit sollen offensichtlich vor allem die Obstbauern beruhigt werden, die sich um den Erhalt des Alten Landes zu Recht Sorgen machen. Hamburg hat aber andere Interessen und wird sich die A 26 nicht durch ein Weltkulturerbe kaputt machen lassen.
"Verkehrssenator Mario Mettbach will zudem die ökologisch verheerendste Variante der Südtrasse direkt am Naturschutzgebiet bauen. Damit verabschiedet sich der Hamburger Senat von einer verantwortungsvollen Politik, die auch den Schutz der letzten Rückzugsgebiete für Flora und Fauna zu gewährleisten hat", so Manfred Braasch weiter. "Dies ist nicht zu akzeptieren, da Behörden-Gutachten belegen, dass eine Ortsumgehung auf der so genannte Köterdammtrasse viel sinnvoller wäre."
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