11. April 2002
Ortsumgehung Finkenwerder: Es drohen eklatante Fehlentscheidungen
Aus Sicht des BUND Hamburg drohen bei der in Kürze anstehenden Entscheidung des Hamburger Senates zur Ortsumgehung Finkenwerder millionenschwere Fehlentscheidungen. Verkehrssenator Mario Mettbach will offenbar die ökologisch verheerendste Variante der sogenannten Südtrasse direkt am Naturschutzgebiet Westerweiden bauen.
Diese Lösung widerspricht allen vorliegenden Gutachten der damaligen Stadtentwicklungsbehörde aus den Jahren 1996 und 2001*. Die größte Entlastungswirkung für Finkenwerder ist danach durch die so genannte Köterdammtrasse zu erreichen, die vom Neßhauptdeich südlich von Finkenwerder und nördlich des Schlickhügels Francop bis zur Finkenwerder Straße im Osten verläuft.
"Sollte Bausenator Mettbach tatsächlich in 10 Meter Entfernung vom Naturschutzgebiet Westerweiden die Trasse bauen, zerstört diese einen wertvollen Naturraum und entlastet Finkenwerder bei einem Baupreis von immerhin 16 Millionen € nur unzureichend. Unsinniger geht es nicht mehr", sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Außerdem ist es mehr als fraglich, ob ein derartig schwerwiegender Eingriff überhaupt im Süderelberaum ausgeglichen werden kann. "Wir erwarten von Umweltsenator Rehaag, dass er dieser Planung eine klare Absage erteilt," so Braasch weiter.
Gleichzeitig steht für den BUND Hamburg fest, dass der Süderelberaum zwei Trassen in Form der Ortsumgehung Finkenwerder und der A 26 insbesondere aus ökologischen Gründen nicht verkraften kann. Diese Auffassung wird auch durch Aussagen des Verkehrsentwicklungsplanes der Baubehörde unterstützt. Dies bedeutet, dass bei einer Entscheidung für die Ortsumgehung Finkenwerder Hamburg im gleichen Atemzug auf die A 26 verzichten und diese aus dem Hamburger Flächennutzungsplan herausgenommen werden müsste.
* Gern senden wir Auszüge aus den Fachgutachten zu!
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