29. April 2002

Handelskammer will Öffentlichkeit für dumm verkaufen

Die heute im Hamburger Abendblatt von der Hamburger Handelskammer veröffentlichten Daten zur geplanten Elbvertiefung sind nach Ansicht des BUND eine gezielte Desinformation der Öffentlichkeit. Anhand einer Grafik versucht der scheidende Handelskammer-Präses Nikolaus W. Schues glaubhaft zu machen, dass eine erneute Ausbaggerung der Elbe nicht in die Umwelt eingreift.

"Herr Schues hat Daten vorgelegt, die exakt die letzte Elbvertiefung zeigen und sich auf Seite 67 des Planfeststellungsbeschlusses vom 04. Februar 1999 wiederfinden. Es ist verwunderlich, dass Herr Schues sich kurz vor Ende seiner Amtszeit derart unseriös zeigt", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Offensichtlich soll dem unbedarften Leser suggeriert werden, dass es mit den Umweltauswirkungen gar nicht so schlimm ist. Woher die Handelskammer dieses Wissen ohne neue Daten hat, bleibt allein ihr Geheimnis.

Die letzte Elbvertiefung wurde bewuss so geplant, dass sich aus "hydrologischer, morphologischer und ökologischer Sicht" die Folgen in einem "vertretbaren Rahmen" hielten. Eine weitergehende Vertiefung wurde damals abgelehnt.

Sollte die Elbe nun wie geplant für Schiffe mit einem Tiefgang von 14,50 Meter um weitere ein bis eineinhalb Meter vertieft werden, hat dies eine andere Dimension als das Kappen einiger weniger Spitzen. Zahlreiche Experten u.a. auch von der Internationalen Kommission zum Schutze der Elbe (IKSE) halten eine weitere Vertiefung für nicht vertretbar.

"Die Handelskammer sollte zumindest die Kontrolluntersuchungen der letzten Elbvertiefung abwarten, bevor sie sich zu diesem Thema nochmals äußert. Der BUND Hamburg hofft zudem, dass der zukünftige Präses der Handelskammer mehr Sorgfalt walten lässt und eine Standortpolitik ohne Scheuklappen verfolgt", so Braasch abschließend.

Für Rücksprachen:

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Tel.: (040) 600387-12




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