13. Juni 2002

Schill macht krank

Mit scharfer Kritik hat sich der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute gegen die Pläne von Innensenator Ronald Schill gewandt, die Geschwindigkeitsbegrenzungen auf Autobahnen und Hauptverkehrsstraßen auf 120 km/h bzw. 60 km/h zu erhöhen.

"Schill macht im wahrsten Sinne des Wortes krank", greift BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch den Innensenator an. Im innerstätischen Bereich Hamburgs und an den Ausfallstraßen seien bereits heute 20 Prozent der Anwohner gesundheitsgefährdendem Lärm ausgesetzt.

Eine Erhöhung der Fahrgeschwindigkeit von 50 km/h auf 60 km/h bei PKW führt nach Untersuchungen der Technischen Hochschule Zürich (ETH) zu einem Anstieg des Lärmpegels von durchschnittlich etwa 71 db(A) auf fast 74 db(A), also zu einer Verdoppelung der so genannten "Lärmleistung". Bei LKW steigt der Lärmpegel von 82 auf 84 db(A). Ebenso verhält es sich bei Geschwindigkeitssteigerungen von 100 km/h auf 120 km/h. Bei PKW steigen die Lärmwerte von 81 db(A) auf 84 db(A), bei LKW von 91 db(A) auf 93 db(A).

Dazu kommt, dass die Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit bei dichtem Verkehr in der Regel nicht zu einer Erhöhung der Durchschnittsgeschwindigkeit sondern nur zu rasanterem Beschleunigungs- und Bremsverhalten führt.

"Wer vor diesem Hintergrund die Fahrgeschwindigkeiten in der Stadt erhöhen will, spielt ein riskantes Spiel mit der Gesundheit der in Hamburg lebenden Menschen", so Manfred Braasch. "Wir fordern Umwelt- und Gesundheitssenator Peter Rehaag auf, diesem populistischen Unsinn Einhalt zu gebieten und die Themen Lärmschutz und Lärmminderung ganz oben auf die politische Tagesordnung zu setzen", so Manfred Braasch.

Für Rücksprachen:

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Tel.: (040) 600387-12




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