11. Juni 2002
Jetzt blühen die Knabenkräuter
Im Juni ist ein Spaziergang rund um das Naturschutzgebiet Volksdorfer Teichwiesen besonders reizvoll. Hunderte von Orchideen legen einen lilafarbenen Schimmer über das Gebiet, an den Gräben schwirren die Libellen und Kibitze verteidigen ihre frischgeschlüpfte Brut.
Viele Tier- und Pflanzenarten, die auf der "Roten Liste" als bedroht eingestuft werden, haben in den Volksdorfer Teichwiesen - mitten in der Stadt - einen Lebensraum gefunden. Das Gebiet ist seit 1993 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Betreuender Verband ist seit 1990 der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zusammen mit dem Botanischen Verein.
Grundgedanke dieser - meist ehrenamtlichen - Betreuung ist es, über verschiedene Pflegemaßnahmen ein Mosaik von natürlichen Lebensräumen zu fördern, in dem möglichst viele und auch seltene Tier- und Pflanzenarten ihren Platz finden. So haben sich auf gemähten Flächen das Breitblättrige Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) und das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculata) ausgebreitet. Auf den von Hochlandrindern beweideten Bereichen wächst nur das Breitblättrige Knabenkraut, dafür aber der in Hamburg vom Aussterben bedrohte Sumpfdreizack (Triglochin palustre). Auch in der Tierwelt beherbergen die Teichwiesen echte Kostbarkeiten: Der auf Sumpfveilchen angewiesene Braunfleckige Perlmutterfalter erreicht hier eine für Hamburg rekordverdächtige Anzahl.
Diese Vielfalt können interessierte Besucher am Freitag, den 21. Juni, an einem "Tag der Offenen Tür" ab 16 Uhr in den Volksdorfer Teichwiesen erleben. In Zusammenarbeit mit dem Botanischen Verein und dem Museumsdorf Volksdorf hat der BUND ein umfangreiches Programm zusammengestellt. In einer einzigartigen Aktion führen die Verbände die Gäste auf einem gemähten Weg zu den blühenden Wiesenbereichen - zu einem Naturreichtum, wie er in Hamburg sonst nicht zugänglich ist. Auch für Kinder gibt es ein vielfältiges Angebot: Naturerlebnisspiele, Gewässererkundung und spezielle Führungen für Kinder und Jugendliche stehen auf dem Programm.
Für Rücksprachen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
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