BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


22. August 2002

Ausbaustopp für die Elbe

Mit Eintreffen der Flutwelle in der Hansestadt fordert der BUND Hamburg die verantwortlichen Hamburger Politiker auf, sich von allen Ausbauvorhaben entlang der Elbe auf Landes- und Bundesebene zu verabschieden.

Ob es die erneute Unterelbe-Vertiefung um 1,5 Meter oder die verdeckten Ausbaumaßnahmen an der Mittelelbe sind, stets führen Hamburger Politiker das entscheidende Wort und schädigen das Ökosystem Elbe. So hat die für Binnenschifffahrt zuständige Staatssekretärin des Bundesverkehrsministeriums und Hamburger Bundestagskandidatin, Angelika Mertens, den umstrittenen Ausbau der Mittelelbe entscheidend vorangetrieben. Dies ist um so skandalöser, als dass die Wirtschaftlichkeit dieses 250 Millionen € teuren Projektes höchst strittig ist und die als Unterhaltung getarnten Ausbaumaßnahmen auf mehr als 70 Jahre alten Baugenehmigungen basieren.

Auch die konservative Hamburger Landesregierung mit ihrem Ersten Bürgermeister an der Spitze hält offensichtlich weiter an einer Vertiefung der Unterelbe fest. "Ole von Beust kann nicht einerseits Schirmherr des Ersten Internationalen Elbe-Bade-Tages sein und anderseits trotz der jüngsten Erfahrungen einer unbekümmerten Wachstumsphilospophie und Hamburger Standortegoismen frönen. Die nächste Elbvertiefung darf nicht kommen", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Der BUND fordert zudem, umfangreiche Rückdeichungsprogramme aufzulegen, um dem Fluss mehr Raum zu geben. Hierfür gibt es nicht nur entlang der Mittelelbe Möglichkeiten, sondern auch in Hamburg. So waren die Flächen "Ellerholz" und "Spadenländer Spitze" bereits Bestandteil des vor einigen Jahren gestoppten Rückdeichungsprogramms, die Pläne dafür liegen fertig in der Schublade.

Weiterhin sind die Elbtalauen großflächig unter Schutz zu stellen. "Naturschutz und Hochwasserschutz können hier Hand in Hand gehen und helfen, zukünftige Extremwetterlagen besser abzufedern", so Braasch abschließend.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
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Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/browse/87/artikel/ausbaustopp-fuer-die-elbe/