29. November 2002
Planung ohne Reißbrett
Dass Kinder manchmal ganz anders planen als Erwachsene, zeigte sich am Freitag in der Schule Fraenkelstraße in Barmbek. Gemeinsam mit der Kindertagesstätte Hindenburgstraße, dem BUND Hamburg und dem Stadtparkverein stellten sie ein ganz neues Projekt für den Hamburger Stadtpark vor: Einen Naturerlebnis-Spielraum im Nordosten des Parks, an mehreren „Stationen“ im Bereich des Ententeichs.
Geplant wurde nicht am Reißbrett, sondern vor Ort. Drei Tage durchstreiften die Kinder und Jugendlichen den in Frage kommenden Bereich, suchten die spannendsten Plätze und überlegten, wie man diese umgestalten kann, damit sie viele Kinder zum Spielen und Verweilen einladen. Dabei kamen zahlreiche Ideen zu Tage wie etwa mehr Blumen um sich wohl zu fühlen oder Bäume, auf denen man richtig klettern kann – und auch darf. Plätze zum Verstecken sind gefragt und auch echte Löwen, damit es im Stadtpark nicht so langweilig ist: Nicht alles davon dürfte umsetzbar sein.
Während ähnliche Projekte in anderen Bundesländern wie etwa Schleswig-Holstein gang und gäbe sind, wird der Hamburger Stadtpark den ersten größeren Naturerlebnis-Spielraum der Hansestadt erhalten.
Ideengeber für dieses Projekt war der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, der BUND; die Finanzierung ermöglichte die Hanseatische Natur- und Umweltinitiative. Nach enger Abstimmung und Vorplanung mit dem Prokjektpartner, dem Stadtpark Verein und dem „Hausherrn“ im Stadtpark, dem Bezirksamt Nord, hat der BUND sich für die Umsetzung des ehrgeizigen Projekts erfahrene Partner gesucht: die Landschaftsarchitektin und Spielraum-Planerin Kirsten Winkler sowie den SpielTiger e.V., ein Team aus Pädagog/innen, das die Kinder und Jugendlichen aus den anliegenden Stadtteilen über ein so genanntes Beteiligungsmodell in die Planung einbezieht. Dieser Projektabschnitt ist besonders wichtig, weil die Kinder die neuen Flächen schließlich nutzen und dafür auch Verantwortung übernehmen sollen. Die Umsetzung der Pläne erfolgt dann im nächsten Frühjahr, sodass der Stadtpark bereits im Sommer um eine Attraktivität reicher sein wird.
Für Rücksprachen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email:
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