3. November 2002
Es geht ans Eingemachte
Im Sommer die „Jahrhundert-Flut“, im Herbst der „Killersturm“ - die nächste Katastrophe kommt bestimmt. Jeder spürt den Klimawandel am eigenen Leib, und Wissenschaftler können ihn längst mit Zahlen belegen. So regnet es zwar nicht öfter als früher, dafür aber heftiger, wie Klimaforscher Prof. Dr. Hartmut Graßl festgestellt hat. Der Direktor des Hamburger Max-Planck-Instituts für Meteorologie ist einer der Hauptakteure auf dem „Klimakongress Hamburg“, der am 8. und 9. November im Geomatikum der Universität Hamburg stattfindet. Motto: „Es geht ans Eingemachte“; Veranstalter ist der BUND-Landesverband Hamburg.
Der Kongress beginnt am Freitag um 18 Uhr mit drei Schlüsselvorträgen: Prof. Dr. Hartmut Graßl spricht über Ursachen und Folgen der Klimaveränderung. Thomas Loster von der Münchener Rückversicherungsgesellschaft rechnet vor, welche Kosten Wetterkatastrophen verursachen. Der SPD-Bundestagsabgeordnete und Träger des Alternativen Nobelpreises, Dr. Hermann Scheer, stellt die Chancen einer solaren Weltwirtschaft dar.
Am Sonnabend steht zunächst das kontroverse Thema Globalisierung im Fokus. Uwe Möller vom Club of Rome diskutiert mit Erhard Ott vom DGB und zwei Vertretern von „attac“, wie sich die Globalisierung aufs Klima auswirkt.
Kontrovers wird es auch am Nachmittag in den einzelnen Foren des Kongresses. Hier wird über internationale Klimapolitik, Energiewende, Mobilität und Verkehr, Bauen und Sanieren sowie „Klimaschutz konkret“ diskutiert. So will der Journalist Florian Marten mit seinen Thesen den Traum vom Häuschen im Grünen zum Platzen bringen: „Wer mit Volvo und Smart in ein Niedrigenergiehaus an den Stadtrand zieht, um seine Kinder und die Umwelt glücklich zu machen, gehört in Wahrheit zu den schlimmsten Umweltsündern der Gegenwart“, so Florian Marten.
Peter Westenberger von der Deutschen Bahn wird klarstellen, dass das Erreichen der Klimaschutzziele ohne massive Verlagerung des Verkehrs auf die Schiene praktisch nicht möglich ist.
Ein besonderes Highlight: Dr. Axel Michaelowa vom HWWA und Klaus Milke von Germanwatch kommen direkt aus Neu Delhi und berichten über die dortigen internationalen Klimaverhandlungen (COP 8) der achten Vertragsstaatenkonferenz zum Kioto-Protokoll.
Zum Abschluss der Veranstaltung am Samstagnachmittag geht es noch einmal richtig zur Sache. BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch trifft auf dem Podium auf Staatsrat Dr. Stefan Schulz von der Behörde für Bau und Verkehr, Staatsrat Gregor Kempkens von der Behörde für Umwelt und Gesundheit, Hubert Grimm, Geschäftsführer Innovation/Umwelt der Handelskammer Hamburg und Meteorologe Prof. Dr. Hartmut Graßl. Ihr gemeinsames Thema: „Was tut die Hamburger Politik für den Klimaschutz - und was nicht?“
BUND-Klimakongress, 8. und 9. November im Geomatikum der Uni Hamburg, Freitag 18 bis 21 Uhr, Sonnabend 10 bis 18 Uhr. Das komplette Programm mit ausführlichen Angaben zu den Referenten und Kooperationspartnern finden Sie unter www.klimakongress-hamburg.de Eintritt frei, alle Interessierten sind herzlich eingeladen.
Für Rückfragen: Ulrich Kubina, Tel. 460 63 991
Für Rücksprachen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
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Tel.: (040) 600387-12