1. November 2002

Der längste naturnahe Bach im Bezirk Wandsbek

In einer beispiellos guten Zusammenarbeit haben der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) und das Bezirksamt Wandsbek ein Vorzeigeprojekt geschaffen: Sie haben an der Wandse, dem namensgebenden Bach des Bezirks, die „Sünden“ der Vergangenheit getilgt und in vielen Einzelmaßnahmen wieder ein naturnahes Bachbett geschaffen.

Mit dem Rückbau eines großen Absturzes an der Amtsstraße erreicht das Projekt nun seinen Höhepunkt: Die Wandse ist zwischen Höltigbaum und Wandseredder jetzt ein über drei Kilometer langer, zusammenhängender Lebensraum für Tiere und Pflanzen und damit das längste derartige Bach-Biotop im Bezirk.

Der Schirmherr des Projektes Forelle 2010, der Wandsbeker Bezirksamtsleiter Gerhard Fuchs, ließ es sich nicht nehmen, die „Einweihung“ des rückgebauten Abschnitts am 1. November selbst zu übernehmen und eine Esche an der Wandse zu pflanzen. Die BUND-Vorsitzende Maren Jonseck-Ohrt lobte die gute Kooperation von Bezirk, BUND und der HEW-Umweltstiftung, die das Projekt finanzierte. Sie dankte insbesondere aber den vielen ehrenamtlich wirkenden Bachpaten und der Anglerjugend, die den großartigen Erfolg des Projektes erst ermöglicht hätten.

Projektleiter Wolfram Hammer stellte die einzelnen Maßnahmen noch einmal im Überblick vor und betonte auch die überregionale Bedeutung, die das Projekt aktuell im Kontext mit der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie erhalte.

Seit Frühjahr 2000 arbeitet der BUND mit Hilfe engagierter Bürger daran, das Bachbett der Wandse und ihrer Uferbereiche wieder in einen naturnahen Zustand zu versetzen, sodass ein Lebensraum für die typische Tier- und Pflanzenwelt eines „Forellenbaches“ und seiner Begleitlebensräume entsteht.

Die acht Abstürze, welche den 3,2 km langen Projektabschnitt noch im Jahr 1999 unterteilten, wurden inzwischen entfernt. Aufgrund zahlreicher kleinerer Maßnahmen wechseln sich jetzt tiefere und flachere Bereiche innerhalb des Baches kleinräumig ab. Der BUND formte den Bachuntergrund unterschiedlich aus, sodass jetzt von feinkörnigen Sandbänken bis zu grobem Kiesgeröll jede Art von Untergrund für spezialisierte Tierarten vorhanden ist.

So haben Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums Rahlstedt zahlreiche Kiesbetten angelegt. Dies sind Ansammlungen von Kies im Bach, welche für viele Fische die Voraussetzung zum Ablaichen und für das Überleben von Eiern und Jungfischen darstellen. Vor allem muss der Bach hier lebhaft strömen, denn nur in den wasserdurchflossenen Zwischenräumen der Steine können sich die Eier der Forelle entwickeln.

Wolfram Hammer freut sich, dass das Projekt außerhalb aller Schutzgebiete vor den Augen der Bevölkerung stattfinden und mit ihrer Hilfe realisiert werden konnte. Ein besonders schöner Erfolg sei es, dass es bereits jetzt erste Hinweise gibt, dass sich die Forellen in der Wandse auf natürlichem Wege vermehren.

Wer sich einige Maßnahmen an der Wandse ansehen will, kann an einer der regelmäßigen Führungen des BUND an der Wandse teilnehmen. Informationen und Termine gibt es im Hamburger Umweltzentrum, Tel. 040/ 600 38 60

Für Rückfragen: Wolfram Hammer, Projektleiter, Tel. 040/ 41 36 69 55Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040/ 600 38 712

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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