22. Mai 2003
Wachsende Stadt: Keine verantwortungsvolle Planung
Die heutige Vorstellung der so genannten zweiten Tranche von Gewerbe- und Wohnbaugebieten offenbart nach Ansicht des BUND Hamburg einmal mehr, dass der Hamburger Senat kein Gesamtkonzept und auch keine ökologischen Ansätze bei der Entwicklung der „Wachsenden Stadt“ verfolgt.
„Es sind weder ernsthafte Bestrebungen erkennbar, Flächen sparend zu bauen noch sollen Wohn- und Gewerbegebiete energetisch optimiert und in ökologischer Bauweise erstellt werden“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. „Dies ist eine anachronistische Städtebaupolitik, die dem Klimaschutz und dem Gedanken der Nachhaltigkeit nicht gerecht wird.“
Jedes dritte der neuen Wohnbauvorhaben der „zweiten Tranche“ entspricht nicht mehr den Vorgaben des aktuellen Flächennutzungsplans von 1997. Der BUND fordert deshalb als dringlichste Aufgabe die Überarbeitung dieser hamburgweiten Planung, bevor unsystematisch Bebauungspläne in Hamburg aufgestellt werden.
Der Senat setzt bei dem Versuch, junge Familien in der Stadt zu halten, eindeutig auf flächenintensiven Einfamilien- und Doppelhausbau. Von den 1500 Wohneinheiten der „zweiten Tranche“ sind 70 % in dieser Bauweise geplant.
„Der Bürgermeister muss sich fragen lassen, ob dies tatsächlich das richtige Konzept für zwei Millionen Einwohner sein kann, wenn die geplanten Neubauflächen bereits schon jetzt zu Lasten von Kleingärten und Landschafts-schutzgebieten gehen. Das bislang grüne Hamburg würde seinen Charakter und seine Lebensqualität nachhaltig verlieren“, so Manfred Braasch weiter.
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