3. Juli 2003
Urbanität und Klimaschutz in Hamburg
Die Klimaschutzbilanz der Stadt Hamburg fällt nach wie vor katastrophal aus: In den letzten 12 Jahren ist der CO2-Ausstoß in der Hansestadt entgegen dem Bundestrend um 13 Prozent gestiegen. Wirksame Maßnahmen und Instrumente seitens der Regierung lassen jedoch weiter auf sich warten oder greifen nicht entschieden genug. Der BUND Hamburg hat deshalb ein Konzept „Urbanität und Klimaschutz“ entwickelt, das insbesondere vor dem Hintergrund der Wachsenden Stadt umweltpolitische Akzente in Hamburg setzen soll.
Wichtigster Ansatzpunkt ist eine Klimaschutzverordnung, die für alle Neubauvorhaben eine höhere Energieeffizienz vorsieht als es jetzt Standard ist. Zusätzlich fordert der BUND, über städtebauliche Verträge zu regeln, dass 25 % aller Neubauvorhaben als Passivhäuser gebaut werden. „Hamburg würde mit diesen Vorgaben einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten und gleichzeitig Maßstäbe für die Stadtentwicklung der Zukunft setzen“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND.
Ein weiteres wichtiges Instrument sieht der BUND in der Aufstockung bewährter Förderprogramme. Die Initiative „Arbeit und Klimaschutz“ der Behörde für Umwelt und Gesundheit setzt im Wohnungsbestand an, bewirkt eine Halbierung des Energiebedarfs der Wohnungen und schafft Arbeitsplätze im Mittelstand. Mittlerweile liegen mehr Anträge vor als Mittel verfügbar sind. „Unter den gegenwärtigen Bedingungen würde eine komplette Modernisierung des Altbestandes mehr als 100 Jahre dauern, eine klimapolitische Bankrotterklärung“, so Manfred Braasch. Nach Einschätzung des BUND sind kurzfristig Mittel der Hamburgischen Wohnungsbaukreditanstalt verfügbar, um den Fördertopf zu verdoppeln. Ziel muss es sein, innerhalb einer Generation (25 Jahre) die Wohnungen zu sanieren.
Der Verkehr ist weiterhin der Sektor mit dem größten CO2-Ausstoß in Hamburg, eine wachsende Stadt wird zusätzlichen Verkehr produzieren. Hier fordert der BUND eine vergleichende Kosten-Nutzen-Analyse zwischen dem geplanten U-Bahn-Neubau (U 4) und der Stadtbahn. „Die Stadtbahn würde dann zweifelsfrei als die mit Abstand bessere Infrastrukturmaßnahme dastehen. Es werden mehr Fahrten vom Auto auf den ÖPNV verlagert, was direkt dem Klimaschutz zugute kommt. Zudem ist mit der Stadtbahn auch der Bundeszuschuss nach dem Gemeindefinanzierungsgesetz gesichert“, sagte Manfred Braasch abschließend.
Das ausführliche Konzept schicken wir gern als pdf-Datei oder Fax zu!!
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