16. Juli 2003
Senatsvorlage zur Start- und Landebahnverlängerung ist nach Ansicht des BUND ein Offenbarungseid
Der BUND Hamburg sieht mit der nun bekannt gewordenen Berichterstattung zur erneuten Start- und Landebahnverlängerung die schlimmsten Befürchtungen für Neuenfelde bestätigt. Außerdem versucht das Papier erneut, die perfide Salamitaktik zu kaschieren.
So unterbreitet der Wirtschaftssenator seinen Senatskollegen, dass die Angaben zur benötigten Start- und Landebahn im damaligen Bewerbungsverfahren nicht spezifisch genug waren, um zu wissen, dass diese wesentlich länger hätte ausfallen müssen. Der BUND hatte hingegen bereits 1998 die entsprechenden Standortanforderungen (Requirements) veröffentlicht, aus denen genau dies klar hervorgeht.
„Die Wirtschaftsbehörde biegt sich einmal mehr die Argumentation so zurecht, wie es gerade ins Konzept passt. Probleme wie die Zukunft Neuenfeldes kommen gar nicht erst vor, alles wird unter das Diktat „der Verpflichtungen aus dem Standortwettbewerb“ gestellt“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Der Flächenanspruch mit 44 ha für die erneute Start- und Landebahnverlängerung macht Obstbau und Landwirtschaft im direkt betroffenen Rosengarten nördlich von Neuenfelde fast unmöglich. Hinzu kommt noch der Flächenbedarf der geplanten Ortsumgehung Finkenwerder, die nun die Landebahn südlich umfahren soll. Völlig offen ist noch, wo der gesetzlich vorgeschriebene Ausgleich, der meist ebenfalls zu Lasten der Landwirtschaft geht, stattfinden soll.
Airbus soll für die weitere Zerstörung des Alten Landes offensichtlich fürstlich belohnt werden, indem die Stadt Hamburg auch noch den „Pistenbau“ (Seite 12 der Berichterstattung) finanziert. „Soziale Einrichtungen werden geschlossen, für die Pflege von Grünanlagen ist kaum Geld vorhanden und die Stadt schenkt Airbus mehr als 11 Millionen Euro. Ein skandalöser Subventionsmissbrauch vor dem Hintergrund leerer Kassen und dramatischer Steuerausfälle (Senator Peiner, 25.06.2003)“, so Manfred Braasch.
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