30. September 2003
Gründung der Flussgebietsgemeinschaft Elbe darf nicht zu Überwachungslücken führen
Die heute vom Hamburger Umweltsenator Peter Rehaag vorgestellte Gründung der Flussgebietsgemeinschaft Elbe wird im Grundsatz vom BUND Hamburg begrüßt. Sie stellt eine notwendige organisatorische Weichenstellung in Folge der europäischen Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) dar.
Allerdings befürchtet der BUND Hamburg, dass mit der ebenfalls offensichtlich beschlossenen Abwicklung der Wassergütestelle Elbe in Hamburg bis Ende 2006 und der Übertragung der Aufgaben auf eine Madgeburger Dienststelle die bisherige Qualität der Überwachungsprogramme an der Elbe nicht mehr gehalten werden kann.
Trotz des Rückgangs klassischer Schadstoffe wie Quecksilber und anderer Schwermetalle in der Elbe sind weiterhin umfangreiche Messprogramme notwendig. Arzneimittelrückstände, Flammschutzmittel und auch Organozinnverbindungen tragen heute in der Elbe zu erheblichen Belastungen bei und müssen zukünftig eingehender erfasst werden.
„Nach unseren Informationen wird die Leistungsfähigkeit in der neuen Madgeburger Geschäftsstelle deutlich unter dem heutigen Niveau der Wassergütestelle Elbe liegen“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Gerade das Bundesland Sachsen-Anhalt hat bereits automatische Messstationen abgebaut.
„Wenn kaum noch kontrolliert wird oder Messdaten unzureichend ausgewertet werden, bleibt die Wasserrahmenrichtlinie ein Papiertiger und illegale Einleiter können nicht mehr erfasst werden“, so Manfred Braasch weiter.
Der BUND Hamburg sieht es daher als wichtige Aufgabe an, dass sich Umweltsenator Rehaag für einen hohen Qualitätsstandard in der zukünftigen Ausgestaltung der EU-Wasserrahmenrichtlinie einsetzt und Fachkompetenz auch in Hamburg verbleibt.
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