13. August 2003

BUND: Umweltbehörde macht Sommerpause

In Hamburg fallen derzeit nicht nur die Bachläufe trocken, auch die Moore und Marschen im Bereich der Elbe trocknen aus, und dies, obwohl die Flächen über das Graben- und Wetternsystem zweimal täglich bei Flut ausreichend Wasser aus der Elbe bekommen könnten.

 

„Wieder einmal ist das Gewässermanagement der Stadt Hamburg dafür verantwortlich, dass im großen Stil wertvolle Feuchtflächen massiv geschädigt oder zerstört werden“, sagt Harald Köpke vom Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland.

 

Der BUND macht die für die Fachaufsicht zuständigen Bezirke dafür verantwortlich, dass die Wasserstände in den Gräben und Wettern nicht höher eingestellt werden und ebenso die Behörde für Umwelt und Gesundheit (BUG), die als oberste Naturschutzbehörde entsprechende Anweisungen geben müsste. „Die Umweltbehörde macht wohl noch Sommerpause“, vermutet Harald Köpke.

 

So führen die Gräben im Moorgürtel bereits wenige hundert Meter neben der Moorwettern kein Wasser mehr mit der Folge, dass der Moorkörper austrocknet und abgebaut wird. Ähnlich dramatisch ist die Situation in der Wilhelmsburger und der Bergedorfer Elbmarsch. Nicht nur die Vegetation der Moore und Feuchtwiesen hat in den vergangenen Wochen Schaden genommen, auch Vögel, Kleinsäuger, Amphibien und auch Fische haben aufgrund der lang anhaltenden Trockenheit das Nachsehen.

 

Der BUND fordert von den Behörden, dass sie unverzüglich die Gewässerunterhaltungsverbände anweisen, die Wasserstände in allen Gewässern anzuheben. Das Wasser könnte dann weiter in das Hinterland vordringen. „In dieser sommerlichen Ausnahmesituation müssen die geltenden wasserrechtlichen Regelungen außer Kraft gesetzt werden“, so Harald Köpke.

 

Außerdem drängt der BUND darauf, dass besondere Ereignisse wie die diesjährige Dürre Eingang in das Hamburger Wassergesetz finden, das noch in diesem Jahr zur Novellierung ansteht. Außerdem fordert der BUND, dass die Richtlinien für die Unterhaltung und den Ausbau von Gewässern in eine Globalrichtlinie umgewandelt werden, damit sie gegenüber den Wasserverbänden auch rechtlich Bestand haben.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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