18. September 2003
Bebauung Wohldorf/Ohlstedt verhindert Biotopverbund
Mit Unverständnis hat der BUND Hamburg die gestrige Diskussion im Planungsausschuss Wandsbek über den umstrittenen Bebauungsplan Wohldorf/Ohlstedt 13/14 zur Kenntnis genommen. Ein so genanntes "Screening" hatte offiziell ergeben, dass eine umfangreiche Verträglichkeitsprüfung nach Europäischem Recht nicht gemacht werden muss.
"Es gibt mehrere wichtige Arten im europäischen Schutzgebiet Wohldorfer Wald, die auf die Flächen und Strukturen im künftigen Baugebiet angewiesen sein könnten. Diese Fragestellung gar nicht erst mit der gebotenen Untersuchungstiefe abzuarbeiten, ist ein deutlicher Affront gegen den Naturschutz", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Wissenschaftlich unzulänglich sind auch die 20 Jahre alten hydrogeologischen Gutachten, die ebenfalls Grundlage des Screenings gewesen sind.
Der BUND Hamburg kritisiert weiterhin, dass Hamburg seiner gesetzlichen Verpflichtung zur Schaffung eines Biotopverbundes nicht gerecht wird. Das Bundesnaturschutzgesetz schreibt seit dem letzten Jahr vor, für 10 % der Landesfläche einen Biotopverbund zu sichern, um einen Faunen- und Florenaustausch zu gewährleisten. Wird nun wie bei dem geplanten Projekt in Wohldorf/Ohlstedt am Rand wichtiger Naturschutzgebiete gebaut, widerspricht dies deutlich dem Ziel des Bundesnaturschutzgesetzes.
Der BUND Hamburg fordert den Senat der Hansestadt Hamburg auf, das von ihm evozierte Verfahren einzustellen. "Natur, Gesetzlage und Wohnungsmarkt sprechen deutlich gegen eine Bebauung in diesem Landschaftsschutzgebiet", so Braasch abschließend.
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