30. August 2003

Airbus spricht mit gespaltener Zunge

Ohne eine zweite Landebahnverlängerung ist das Projekt A 380 nicht umsetzbar. Dies geht eindeutig aus der dem BUND Hamburg vorliegenden "Begründung zur weiteren Verlängerung der Landebahn" von Airbus an die Realisierungsgesellschaft der Stadt mit Datum vom 31. Mai 2002 hervor*.

Dies ist umso brisanter, als Vertreter von Airbus noch am Dienstag dieser Woche vor dem Verwaltungsgericht Hamburg ausgesagt haben, dass auch ohne die vor kurzem beantragte zweite Landebahnverlängerung das Projekt A 380 in Hamburg umgesetzt werden kann.

Airbus führt in der Begründung für die erneute Landebahnverlängerung vor allem den Bedarf für eine größere Reichweite und für leisere Triebwerke an. Dies führt in beiden Fällen zu einem höheren Abfluggewicht und gilt laut Airbus auch für die Passagierversion. Nur bei einem von insgesamt fünf Punkten der Begründung wird explizit die Frachtversion erwähnt.

"Airbus verschaukelt die Stadt, das Gericht und die Öffentlichkeit," sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND. "Es ist offensichtlich nicht nur die Frachtversion, sondern bereits das Basisflugzeug A 380 - 800, das mehr als 3.100 Meter für die Start- und Landebahn braucht."

Dies ist rechtlich mehr als problematisch. Die Realisierung einer zweiten Landebahnverlängerung ist Gegenstand eines zweiten, noch nicht einmal begonnenen Planfeststellungsverfahrens. Erst hier wird über deren Zulässigkeit entschieden. Ist diese nicht gegeben, wäre die Umsetzung des gesamten Projektes unmöglich und damit der eigentliche Planfeststellungsbeschluss sinnlos.

"Airbus setzt weiter auf die allzu bekannte Salamitaktik: Sind erstmal Steuergelder verbaut, wird man sich dem nächsten Bauabschnitt nicht mehr verschließen!", so Manfred Braasch abschließend. Aus Sicht des BUND ist einmal mehr belegt, dass der Planfeststellungsbeschluss für die Zerstörung des Mühlenberger Lochs rechtswidrig ist.

 

* Gern schicken wir die Begründung als pdf-Datei zu.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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