BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


17. November 2003

Ortsumgehung Finkenwerder: Planungswirrwarr zu Lasten der Steuerzahler, der Natur und des Obstbaus

Die Hamburger Baubehörde schiebt die Verantwortung für eine sachgerechte Abwägung der Trassenvarianten zur Ortsumgehung Finkenwerder auf die Behörde für Wirtschaft und Arbeit und diese tut nichts. Dieser unhaltbare Zustand wurde dem BUND Hamburg nun schriftlich bestätigt.

 

Bereits seit über einem Jahr hatte der BUND Hamburg gegenüber der Baubehörde eine sachgerechte Abwägung der Trassenvarianten für die Ortsumgehung Finkenwerder eingefordert. Dies wird notwendig, da aufgrund der aktuellen Planung für die Verlegung der Straße Neßhauptdeich im Zuge der erneuten Start- und Landebahnverlängerung für Airbus die sogenannte Bezirkstrasse zusätzliche Vorteile gewinnt. Aus Sicht des BUND könnten Straßenkilometer und somit erhebliche Kosten eingespart werden. Weiterhin wären nachweislich Obstbau und Naturschutz weitaus weniger von der Bezirkstrasse betroffen als bei der jetzt favorisierten Südtrasse.

 

„Wir haben unsere Argumente mehrfach direkt dem Bausenator vorgetragen und eine Einbeziehung der neuen Straßenplanung im Süderelberaum eingefordert. Die jetzt schriftlich bestätigte „Nicht-Prüfung“ ist ein absurdes Laienspiel zu Lasten der Steuerzahler, des Naturschutzes und des Obstbaus“, sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

 

Der Bausenator hat die Ortsumgehung zur Chefsache gemacht. Nun wird die Straße in drei Abschnitten nach drei verschiedenen Planverfahren abgewickelt und grundsätzlich bedeutsame Abwägungskriterien nicht mehr beachtet. „Die Chefsache verkommt damit zum Dilettantismus, der auch nicht mit dem sicher berechtigten Interesse einer schnellen Entlastung der Anwohner in Finkenwerder begründet werden kann“, so Manfred Braasch.

 

Gern senden wir den Behördenvermerk per Fax zu!

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
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Tel.: (040) 600387-12


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/browse/79/artikel/ortsumgehung-finkenwerder-planungswirrwarr-zu-lasten-der-steuerzahler-der-natur-und-des-obstbaus/