BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


10. Oktober 2003

BUND Hamburg und Bürgerinitiativen übergeben mehr als 350 Einwendungen gegen Biomassekraftwerk

Mit Ablauf der Eingabefrist haben heute der BUND Hamburg, der Verein für Recht und Umwelt, Wir für Billstedt und die Billstedter Umweltnasen und viele Einzelpersonen aus dem Bereich Billstedt/Billbrook mehr als 350 Einwendungen gegen die Planungen eines Biomassekraftwerkes in Billbrook bei der zuständigen Fachbehörde abgegeben. Sie fordern nun Gesundheits- und Umweltsenator Peter Rehaag auf, sich der Bedenken im Stadtteil anzunehmen und für die Nachbesserung der Planunterlagen zu sorgen.

 

Gegen eine weitere Müllverbrennungsanlage sprechen die hohe Vorbelastung der angrenzenden dichtbesiedelten Stadtteile sowie der in den letzten Jahren massiv zugenommene Schwerlastverkehr. „Gerade die Vorbelastung ist nicht ausreichend untersucht worden, die Daten sind lückenhaft und völlig veraltet“, kritisiert Maren Jonseck-Ohrt, Landesvorsitzende des BUND Hamburg die Antragsunterlagen der MVB. „Die Menschen hier vor Ort sind zu Recht skeptisch und werden durch das Hauruck-Verfahren der MVB zusätzlich verunsichert.“

 

Die zukünftige Betreiberin der Altholzverbrennungsanlage, die MVB, treibt das Verfahren energisch voran, damit die Anlage rechtzeitig fertig gestellt wird, um noch eine Förderung durch das ErneuerbareEnergieGesetz (EEG) zu erhalten. „Zeitdruck darf nicht zu Lasten der Planungsqualität gehen“, so Maren Jonseck-Ohrt weiter.

 

Weiterer Kritikpunkt ist auch die geringe Effizienz der Anlage. Aus Sicht des BUND sollte ein Biomassekraftwerk konsequent auf Kraft-Wärme-Kopplung setzen und auch das Fernwärmenetz bedienen. Die gegenwärtig geplante Anlage hat nur eine Energieausbeute von 31 Prozent, technisch möglich wären 48 Prozent.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
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Tel.: (040) 600387-12


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/browse/79/artikel/bund-hamburg-und-buergerinitiativen-uebergeben-mehr-als-350-einwendungen-gegen-biomassekraftwerk/