11. Januar 2004

Ein Mindestmaß an Lebensqualität für den Hamburger Osten

Mit einer symbolischen Altholzverbrennung haben heute Bürgerinnen und Bürger aus den Stadtteilen Horn, Billstedt und Mümmelmannsberg gegen den aus ihrer Sicht unsinnigen und für die Bevölkerung gesundheitsgefährdenden Bau einer weiteren Verbrennungsanlage im Hamburger Osten protestiert. Mit der Aktion riefen sie zur Teilnahme am Erörterungstermin für die geplante Anlage auf, der am Mittwoch dieser Woche beginnt. In der Zeit von 9 – 18 Uhr können dann alle Anwesenden ihre Einwände und Bedenken äußern. Die Anhörung findet in der Gewerbeschule für Kfz-Technik, Ebelingplatz 9, in Hamburg Hamm (U3- Burgstraße) statt.

 

Die Bürgerinitiativen und der BUND lehnen die von dem Stromkonzern Vattenfall geplante Anlage ab, da es bereits ausreichend Verbrennungskapazitäten in Hamburg gibt und speziell für Altholz bundesweit eine Überkapazität von Anlagen geplant ist. Die Bevölkerung befürchtet, dass hier ein Mülltourismus nach Billbrook entsteht und in Hamburg Altholz wie etwa giftige Bahnschwellen nicht nur aus Norddeutschland sonder, aus ganz Europa verbrannt werden.

 

Bereits jetzt ist Hamburg das Müllzentrum der norddeutschen Region. Drei Hausmüllverbrennungsanlagen, zwei Sonderabfallverbrennungsanlagen, zahlreiche Recyclingfirmen sowie Kompostier- und Sortieranlagen belasten die Menschen und die Umwelt. Insbesondere der Hamburger Osten ist bereits jetzt stark beeinträchtigt, jede weitere Schadstoffbelastung lehnen die Billstedter Bürgerinnen und Bürger ab.

 

Auch nach Ansicht des BUND Hamburg gibt es keinen Bedarf für das so genannte Biomassekraftwerk. Der Konzern Vattenfall versuche lediglich, die für derartige Anlagen nach dem Energieeinspeisegesetz vorgesehenen Subventionen zu ergattern. Die geplante Anlage habe nur eine Energieausbeute von 31 Prozent, sie sei somit auch aus energiepolitischer Sicht abzulehnen.

 

"Hier geht es weder um Bedarf, noch um ein aus Umweltsicht sinnvolles Projekt", sagt Paul Schmid, Sprecher des BUND Hamburg. In Billbrook steht allein das wirtschaftliche Interesse eines einzigen Großkonzerns gegen das Interesse Tausender Menschen, im Hamburger Osten ein Mindestmaß an Lebensqualität zu erhalten.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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