Neue Vertiefung der Unterelbe ökologisch problematisch / Monitoring zur letzten Elbvertiefung nicht abgeschlossen
Nach Ansicht des BUND Hamburg bestehen weiterhin erhebliche Zweifel an der ökologischen und volkswirtschaftlichen Vertretbarkeit einer erneuten Vertiefung der Unterelbe. Strömungsgeschwindigkeiten, Sauerstoffverhältnisse und auch die wichtigen Flachwasserzonen würden sich nachteilig entwickeln. Für eine weitere Vertiefung um ca. einen Meter muss zudem nahezu doppelt so viel Material aus der Flusssohle entnommen werden wie bei der letzten Elbvertiefung. Wie diese erst 1999 abgeschlossene Maßnahme sich im Detail ausgewirkt hat, ist aber aufgrund des laufenden Monitorings noch gar nicht abschließend zu beurteilen.
"Der Hamburger Senat und allen voran Wirtschaftssenator Uldall wollen mit aller Macht die Standortforderungen einiger Reeder bedienen und das ohne Rücksicht auf Ökologie und Steuergelder", sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. So kritisiert der BUND, dass eine Kosten-Nutzen-Untersuchung in der Regel nicht die übrigen Bau- und Vertiefungsmaßnahmen für die Containerschifffahrt an der Weser und für den neuen Hafen Wilhelmshaven einbezieht.
"Es macht wenig Sinn, wenn jedes Bundesland mit knappen Steuermitteln um die gleichen Containerschiffe auf Kosten der Flüsse und des Wattenmeeres buhlt", so Braasch weiter. Der BUND Hamburg fordert erneut eine norddeutsche Hafenkooperation zwischen Bremen, Cuxhaven und Hamburg. "Auch wenn Wirtschaftssenator Uldall nicht müde wird es zu betonen: Hamburg wird auch ohne erneute Elbvertiefung ein attraktiver Hafen bleiben, es werden nicht die Lichter ausgehen und es werden nicht 140.000 Arbeitsplätze vernichtet", so Manfred Braasch abschließend.