BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


5. März 2004

Eigenheimbesitzer mit Revier sucht nette Frau

„Bevor das Säen und Pflanzen im Garten so richtig losgeht“, erklärt Irmgard Dudas vom BUND, „kann man schon jetzt etwas Gutes für die gefiederten Frühlingsboten tun.“

Viele alte Bäume wurden aus Gärten und Parks entfernt, hohle Kopfweiden und Streuobstwiesen sind fast völlig verschwunden - die Nistplätze für viele Vogelarten sind rar geworden. Den Höhlenbrütern Meisen und Kleiber, Baumläufer, Star und Sperling helfen künstliche Nisthöhlen, in der die Jungen sicher vor Feinden aufwachsen können. Hausrotschwanz, Grauschnäpper, Rotkehlchen oder Zaunkönig bevorzugen so genannte Halbhöhlen.

Wer keine alten Bäume mit natürlichen Höhlen im eigenen Garten stehen hat, kann Nistkästen einfach selbst bauen. Kinder und Jugendliche helfen gern dabei. Im Fachhandel gibt es fertige Nistkästen; Holzbetonkästen sind besonders haltbar.

Wer es im Herbst und Winter versäumt hat, sollte spätestens jetzt die alten Nistkästen reinigen und das Nestmaterial vom Vorjahr entfernen; bitte das Material in den Müll geben, sonst breiten sich die Vogelflöhe ungewollt aus. Nistkästen sollten immer mit dem Flugloch nach Osten aufgehängt werden und am besten in drei bis vier Metern Höhe.

Unter den Heckenbrütern gibt es viele gute „Sänger“ wie Amsel, Grasmücken, Zaunkönig oder Rotkehlchen. Sie alle stellen geringe Ansprüche an einen Nistplatz und es ist leicht, für diese Vögel gute Brutmöglichkeiten zu schaffen. Dichte Hecken und Gebüsche, auch Wacholder oder Waldreben schneidet man gelegentlich zurück, damit sie gedrungener und buschiger wachsen. So schaffen sie den Vögeln im Garten ausreichenden Sichtschutz für ihre Nester. Mehrere an einem Stamm hoch gebunderne, ausgepolsterte Koniferenzweige bilden eine einladende Nisttasche, auch ein großer Reisighaufen bietet gute Verstecke.

Werden die Nistkästen rechtzeitig aufgehängt, können sich die Vögel in aller Ruhe im Heim „einnisten“ und im Frühjahr ihre Reviere besetzen. Der Gesang, der uns so erfreut, zeigt dann dem Rivalen an: „Hier bin ich - Revier besetzt!“ und dem Weibchen: „Eigenheimbesitzer mit Revier sucht eine nette Frau!“

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12


Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/browse/76/artikel/eigenheimbesitzer-mit-revier-sucht-nette-frau/