10. Juli 2004

FFH-Ausweisung Unterelbe: Handelskammer stellt sich ins Abseits / Alarmierende Sauerstoff-Werte in der Elbe

Die heute bekannt gewordenen Forderungen der Hamburger Handelskammer, dass Hamburg weiterhin die Meldung von FFH-Schutzgebieten an der Unterelbe blockieren soll, zeigt nach Ansicht des BUND Hamburg deutlich, dass sich die Handelskammer ins gesellschaftliche und rechtliche Abseits stellt. Die Meldung der Gebiete an der niedersächsischen und schleswig-holsteinischen Seite der Unterelbe ist sowohl fachlich als auch europarechtlich zwingend, die Bundesländer und Bundesregierung vollziehen damit endlich die Vorgaben, die bereits 1992 von allen EU-Mitgliedsstaaten im Rahmen der FFH-Richtlinie beschlossen worden sind.

"Die Handelskammer schürt mit ihrer einseitigen und abstrusen Forderung unnötig das laufende Vertragsverletzungsverfahren der EU gegen die Bundesrepublik. Auch die Handelskammer Hamburg hat zur Kenntnis zu nehmen, dass es neben wirtschaftlichen Belangen auch noch andere wichtige Interessen wie den Schutz der Natur und Umwelt gibt", sagte Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. "Der Senat ist gut beraten, diesem Lobbydruck nicht zu folgen und bei der morgigen Bundesratsentscheidung der Meldung zuzustimmen!"

Als besorgniserregend sieht der BUND Hamburg die aktuelle Entwicklung der Sauerstoffwerte in der Unterelbe bei Blankenese an. Nach Angaben des Wassergütemeldenetzes (WGMN) liegen die Sauerstoffwerte an den Messstationen Seemannshöft und Blankenese im fischtoxischen Bereich von unter 3 mg/l.

"Wir gehen davon aus, dass sowohl die letzte Elbvertiefung von 1999 als auch die Zuschüttung des Mühlenberger Lochs die Situation weiter verschlechtert haben. Ein Fischsterben in der Unterelbe bei Hamburg wird fast schon zur jährlichen Gewissheit. Verklappungen des Amtes für Strom und Hafenbau im Mai und Juni verstärken zudem die Sauerstoffzehrung und müssen in jedem Fall unterbleiben", so Manfred Braasch.

Für Rücksprachen:

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