4. Juni 2004

Fataler Rückschritt in der Energiepolitik

Mit heftiger Kritik hat der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) auf die Äußerungen von Wirtschaftssenator Uldall reagiert, nur mit einer weiteren Nutzung der Atomenergie ließe sich der CO2-Ausstoß wirksam reduzieren.

„Wer die Kernenergie auch in Zukunft hochhalten will, nimmt ohne langfristigen Nutzen die Gefahr von Atomunfällen, Terroranschlägen und nicht zuletzt die schleichende Verseuchung der Erde durch strahlenden Atommüll über Jahrtausende in Kauf“, kritisiert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Nach den offiziellen Zahlen der Bundesregierung enthalten selbst die knappen Energieträger Öl und Gas acht Mal mehr Energie als die seit Jahrzehnten bekannten Uranreserven. Der Brennstoff Uran dagegen ginge wenige Jahre nach dem derzeit für Deutschland geplanten Atomausstieg weltweit zur Neige.

„Der Wirtschaftssenator betreibt Augenwischerei, wenn er angesichts dieser Tatsachen weismachen will, mit einer Verlängerung des Atomreaktorbetriebs sei der Klimawandel zu bekämpfen“, so Manfred Braasch.

Ein wirklicher und nachhaltiger Klimawandel könnte dagegen nur mit den Instrumenten einer modernen Energiepolitik, also mit der Nutzung von Windkraft, Solarenergie, Wasserkraft, Biomasse und Geothermie erfolgen, außerdem mit einer deutlich klimaschonenderen Verkehrs-, Bau- und Industriepolitik. Hier habe Hamburg die größten Defizite. Entgegen dem Bundestrend seien in Hamburg die CO2-Emissionen in den letzten Jahren um zwölf Prozent gestiegen.

„Der Wirtschaftssenator muss endlich aufhören, das Geschäft der multinationalen Stromkonzerne zu unterstützen und die Instrumente der nachhaltigen Energiepolitik als „zu kostspielig“ zu diffamieren. Die Bau- und Installationsbranche sowie die gesamte Bevölkerung würden davon profitieren“, so Manfred Braasch.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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