19. Mai 2004
Altholzverbrennungsanlage: Vattenfall schafft vor Ablauf der Widerspruchsfrist Fakten
Trotz erheblicher Mängel im gesamten Planverfahren zur Altholzverbrennungsanlage (veraltete Datengrundlagen, nicht nachvollziehbare Emissionsberechnungen) und einer unzureichenden Prüfung der Belastungssituation im Stadtteil wurde heute mit dem Bau der umstrittenen Anlage in der Nähe der Müllverbrennungsanlage Borsigstraße begonnen. Dies geschieht, obwohl die offiziellen Widerspruchsfristen noch nicht abgelaufen sind.
"Auf diese Weise ignoriert die Firma Vattenfall die berechtigten Ängste der Anwohner und die Hamburger Genehmigungsbehörden scheinen die Widerspruchsrechte von betroffenen Bürgern nicht weiter zu kümmern. Dieses Vorgehen setzt einen neuen, erschütternden Maßstab für die Genehmigungspraxis in Hamburg", sagte Maren Jonseck-Ohrt, Landesvorsitzende des BUND Hamburg.
Bezeichnend ist auch, dass auf Druck der Kritiker der Altholzverbrennungsanlage erst vor kurzem eine Luftmessstation in Billstedt aufgestellt wurde. Diese kommt allerdings viel zu spät, um die Auswirkungen der Altholzverbrennungsanlage vor dem Hintergrund der bereits vorhandenen Gesamtbelastung beurteilen zu können. "Dieses Vorgehen kann man auf die Formel bringen: Erst genehmigen, dann messen!", so Maren Jonseck-Ohrt.
Die privaten Einwender werden jetzt fristgerecht (!) bis zum 01. Juni 2004 die Widerspruchsmöglichkeiten prüfen und dann die erteilte Genehmigung vor Gericht auf den Prüfstand bringen.
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