BUND Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland


24. August 2004

Amt für Strom und Hafenbau riskiert durch massive Baggerarbeiten weiteres Fischsterben in der Elbe

Die heute bekannt gewordene Unterhaltungsbaggerung durch das Amt für Strom und Hafenbau im Bereich des Köhlbrands/Kuhwerderhafens und die Verklappung des Baggerguts auf Höhe Hahnöfersand ist nach Ansicht des BUND Hamburg ein unhaltbarer Zustand. Mitten im Sauerstoffloch, welches dieses Jahr bereits mehrfach zum Fischsterben in der Elbe geführt hat, verschärft die Behörde die Situation: Baggerung und Verklappung verursachen eine zusätzliche Sauerstoffzehrung und verstärken somit die Gefahr eines Fischsterbens.

An der Messstation Seemannshöft des Wassergütemeldenetzes (WGMN) liegt der Sauerstoffwert derzeit bereits im fischtoxischen Bereich von 3 mg/l; die Baggerungen finden nur wenig entfernt davon statt.

„Der BUND Hamburg fordert Umweltsenator Freytag auf, die Baggerungen unverzüglich zu stoppen. Das Amt für Strom und Hafenbau verabschiedet sich immer mehr von einer den ökologischen Schaden minimierenden Unterhaltungsbaggerung. Üblicherweise wird u. a. wegen des Sauerstofflochs zwischen April und September nicht gebaggert“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Die Unterhaltungsbaggerungen stellen nach Ansicht des BUND auch einen Verstoß gegen das Wasserhaushaltsgesetz dar. Danach sind vermeidbare Beeinträchtigungen der ökologischen Funktionen zu unterlassen. Dies wäre durch eine Verlagerung der Baggerung in eine unkritische Zeit durchaus möglich.

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Quelle: http://bund-hamburg-archiv.bund.net/nc/presse/pressemitteilungen_hamburg/detail/browse/73/artikel/amt-fuer-strom-und-hafenbau-riskiert-durch-massive-baggerarbeiten-weiteres-fischsterben-in-der-elbe/