Elbvertiefung: Unseriöser Schnellschuss der Wirtschaftsbehörde
Das am Wochenende von der Hamburger Wirtschaftsbehörde zitierte Gutachten des Instituts für Seeschifffahrt und Logistik (ISL) in Zusammenhang mit der geplanten Elbvertiefung ist nach Informationen des BUND Hamburg noch nicht abgeschlossen. Weiterhin gehört die ökologische Bewertung der erheblichen Strombaumaßnahmen an Elbe und Weser nicht zur eigentlichen Fragestellung des Gutachtens.
"Die Wirtschaftsbehörde zitiert offensichtlich aus einer vorläufigen Version eines Gutachtens, das Kooperationsmöglichkeiten der norddeutschen Häfen untersuchen sollte. Seriöse Aussagen über die ökologischen Folgen der Elb- und Weservertiefung kann nur eine reguläre Umweltverträglichkeitsprüfung treffen, die erst im nächsten Jahr anläuft", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Immerhin soll bei der nächsten Elbvertiefung die dreifache Menge an Sedimenten gebaggert werden wie bei der letzten Elbvertiefung 1999. "Wer allein vor diesem Hintergrund sagt, "dass der Umwelt bei der Fahrrinnenanpassung nichts passieren kann", versteht ganz offensichtlich nichts von der Materie", so Manfred Braasch.
Der BUND Hamburg und weitere Umweltverbände fordern erneut die zeitnahe Erarbeitung eines Hafenkonzepts, um eine objektive Grundlage für die kostspieligen Entscheidungen über die Infrastrukturmaßnahmen in Norddeutschland zu haben und um die ökologischen Folgen zu minimieren. Bis dieses Konzept vorliegt, dürfen keine planrechtlichen Genehmigungen für Flussvertiefungen erteilt werden.