23. November 2004

BUND fordert detaillierte Trassenabwägung

Die gestern von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt vorgestellte Reserveplanung zum Anschluss der Ortsumgehung Finkenwerder an den Neß-hauptdeich offenbart nach Ansicht des BUND Hamburg eine erhebliche Missachtung planrechtlicher Vorgaben und erneut eine drohende Rechtsunsicherheit.

Die Stadtentwicklungsbehörde musste zugeben, das die nach dem Baugesetzbuch vorgeschriebene Plandiskussion um die Trassenalternativen zur Ortsumgehung Finkenwerder bereits 1996 durchgeführt wurde. Damals gab es allerdings noch keine Erweiterung des Airbusgeländes auf den Neß und auch keine Planung zur Verlegung der Straße Neß-Hauptdeich. Außerdem erfüllt der westliche Anschluss der geplanten Ortsumgehung an den Neuenfelder Hauptdeich nicht die neuen Sicherheitsabstände zur Start- und Landebahn.

„Entscheidende Rahmenbedingungen für die fachliche Abwägung der Trassenalternativen haben sich geändert. Der BUND Hamburg hat dies bereits vor mehr als zwei Jahren dargelegt und eine eingehende Prüfung weiterer Trassen gefordert. Die damalige Baubehörde hat diesen Hinweis schlicht ignoriert“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Von der vom Senat hochgehaltenen Südtrasse sind mehr als 30 Obstbauern betroffen und – wie gestern bekannt würde – drei weitere Grundstückseigentümer im westlichen Straßenabschnitt (Bebauungsplan Neuenfelde 15). Eine Klage gegen die Südtrasse gilt als wahrscheinlich. Die fehlerhafte Trassenabwägung wird dann zum Bumerang für die Stadt und der Bau einer Ortsumgehung verzögert sich wahrscheinlich um Jahre.

Der BUND Hamburg fordert daher Stadtentwicklungssenator Freytag auf, umgehend eine neue detaillierte Trassenabwägung zumindest zwischen der Südtrasse und der Bezirkstrasse zu beauftragen. „Während für Airbus jede Art von Vorrats- und Sicherheitsplanung reflexartig mit hohem Druck erfolgt, werden die Interessen der Bewohner in Finkenwerder und Neuenfelde offenbar als nachrangig eingestuft. Hier braucht die Stadt Hamburg tatsächlich einen Plan B, es geht um betroffene Bürger, eine optimale Verkehrsentlastung und eine größtmögliche Schonung von Natur und Obstbau im Süderelberaum“, so Manfred Braasch.

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