7. Februar 2005
Walddörfer: Bebauungsplan Wohldorf 13 muss eingestellt werden
Nachdem am vergangenen Freitag anläßlich einer Öffentlichen Diskussion in Anwesenheit des Oberbaudirektors Jörn Walter zum umstrittenen Bebauungsplan Wohldorf 13 insbesondere das hydrogeologische Gutachten massive Schwächen aufgezeigt hat, fordert der BUND Hamburg nun die Einstellung des gesamten Bebauungsplanes.
Die Bürgerinitiative Wohldorfer Wald und der BUND Hamburg hatten Ende 2003 wiederholt aktuelle Gutachten insbesondere zum Wasserhaushalt und zur europarechtlichen Verträglichkeit der Bebauung von der Stadt gefordert. "Was die Stadt nun abgeliefert hat, ist skandalös und wie ein Kartenhaus zusammengebrochen", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND. "Es gibt massive methodische und inhaltliche Zweifel am Hydrogeologischen Gutachten, eine erhebliche Beeinträchtigung des Naturschutzgebietes Wohldorfer Wald kann weiterhin nicht ausgeschlossen werden."
Das sogenannte FFH-Gutachten, welches die Verträglichkeit nach dem Europäischen Naturschutzrecht überprüfen soll, bezieht sich wiederum in wesentlichen Fragestellungen auf das Hydrogeologische Gutachten und kommt folglich zu fragwürdigen Aussagen. Dies gilt insbesondere für die grundwasserabhängigen Auenwälder und auch den Kammmolch.
Aus Sicht des BUND Hamburg steht vielmehr fest: Die Bebauung soll in einem für den Biotopverbund wichtigen Bereich stattfinden, ein angeblich vorhandener Wohnungsbedarf kann auch durch eine verträgliche Nachverdichtung in den Walddörfer erreicht werden und Hamburg besitzt ausreichend Konversionsflächen für die Programmatik der Wachsenden Stadt.
"Wir vermuten, der Oberbaudirektor will hier ein Exempel statuieren und zeigen, dass die Stadt Hamburg jede grüne Wiese auch entgegen aller Sachargumente für die Wachsende Stadt platt machen kann", so Braasch abschließend.
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