28. Februar 2005
Naturschutzgebiete und Hamburgs Wälder nicht der Verwaltungsreform opfern
Im Zuge der Diskussion um die Modernisierung der Verwaltung haben die Hamburger Landesverbände der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) und des BUND einen umfangreichen Vorschlagskatalog vorgelegt. Kernelement ist dabei die Forderung, sowohl die Zuständigkeit für die Forstverwaltung als auch für alle Naturschutzgebiete nicht in die Bezirke zu geben.
Die SDW befürchtet insbesondere den Verlust der jetzigen FSC-Zertifizierung. Dieses Gütesiegel steht für eine ökologisch ausgerichtete Waldbewirtschaftung und spielt auch bei der Vermarktung des Holzes als Qualitätsmerkmal ein wichtige Rolle. "Wir wollen nicht sieben verschiedene Wege, wie in Hamburg die 5000 Hektar Wald bewirtschaftet werden", sagte Wolfgang Pages, Vorsitzender der SDW.
Bei einer bezirklichen Zuständigkeit für die 28 Hamburger Naturschutzgebiete können aus Sicht des BUND die umfangreichen Anforderungen an die Pflege und Entwicklung der Gebiete nicht mehr erfüllt werden. Dies gilt insbesondere für die Europäischen Schutzgebiete. "Hamburg gehört zu einem der acht Hotspots des deutschen Natur- und Artenschutzes und hat allein 17 Gebiete, die dem europäischen Schutzregime Natura 2000 unterliegen. Naturschutz kann man nicht ´bürgernah´ zersplittern und in unterbesetzte Bezirksämter verschieben", so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Die SDW und der BUND fordern Finanzsenator Peiner, Wirtschaftssenator Uldall und Umweltsenator Dr. Freytag auf, für die Naturschutzgebiete und den Hamburger Wald eine Entscheidung zu treffen, die sich an den fachlichen Erfordernissen und nicht an Wünschen von Bezirksabgeordneten oder Ergebnissen beliebiger Internet-Foren orientieren.
Den Forderungskatalog erhalten Sie hier im PDF-Format.
Für Rücksprachen:
Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
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