27. Mai 2005
BUND fordert Auflösung des Wilhelmsburger Wasserverbandes
Der seit Jahren schwelende Streit über die Aktivitäten des Wilhelmsburger Wasser-verbandes geht in eine neue Runde. Nach Recherchen des BUND Hamburg hat der Wasserverband öffentliche Gelder für Baumaßnahmen an Gewässern verwendet, die gar nicht zu den Verbandsgewässern gehören und zudem Sachbeschädigung an einem Stauwehr begangen. Weiterhin wird unter der Regie des Wasserverbandes ein vor Jahren festgelegter Regelwasserstand im Wilhelmsburger Wetternsystem vor allem im Frühjahr nicht eingehalten.
"Das Maß ist voll", so Harald Köpke, Landesvorsitzender des BUND Hamburg. "Der BUND Hamburg fordert die Auflösung des Wasserverbandes. Dieser Verband erhält jährlich mehr als 200.000 Euro von der öffentlichen Hand sowie von den Anliegern und finanziert damit offensichtlich Rechtsverstöße und Naturschädigung." Für dieses Finanzvolumen lassen sich aus Sicht des BUND auch organisatorische Alternativen in Wilhelmsburg finden.
Aktuell wirft der BUND Hamburg dem Wasserverband vor, im letzten Jahr Teile der Alten Höder Wettern unrechtmäßig ausgebaggert und dort einen Schieber zur Wasserstands-regulierung eingebaut zu haben. Dieses Gewässer gehört nicht zu den Verbandsgewässern und darf somit nicht mit Mitteln des Verbandes verändert werden. Weiterhin hat der Wasserverband offensichtlich einen Teil eines von der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt nachträglich installierten Wehrs zum Teil wieder abgebaut, um höhere – und für die Natur wichtige – Wasserstände zu verhindern. Als zumindest fachlich unzulässig sieht der BUND auch die mehrmalige Räumung von Gräben durch den Wasserverband, die unter anderem eine nach der europäischen Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie geschützte Fischart beherbergen.
Als besonders problematisch kommt hinzu, dass das für die Gewässeraufsicht zuständige Bauamt Harburg den Wasserverband schalten und walten lässt. "Hier hat sich eine unheilvolle Allianz zusammengetan, ein Bauderzernent, der wegguckt, und ein Verbandsvorsitzender, der sich weder an Gesetz noch Fachlichkeit hält. Hier muss sich dringend der neue Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg entsprechend einschalten", so Harald Köpke abschließend.
PS: Gern schicken wir ein Hintergrundpapier als pdf-Datei zu.
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