11. Oktober 2005

Gute Chancen für Sinstorfer Wald

Trotz der politischen Turbulenzen in Harburg um die Bebauung des Waldgebiets am Sinstorfer Kirchweg sieht der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) praktisch kaum eine Möglichkeit für den Investor Terrabau, seine Pläne umzusetzen.

»Fakt ist, dass Terrabau einen Genehmigungsantrag eingereicht hat, der dem noch gültigen Bebauungsplan entgegensteht und den das Bezirksamt Harburg zurückgewiesen hat«, sagt Harald Köpke, Vorsitzender des BUND Hamburg. Die Klage des Investors gegen die Ablehnung beim Hamburger Verwaltungsgericht sei aufgrund der eindeutigen Vorgaben dieses B-Plans deshalb ebenso aussichtslos wie die angekündigten Schadenersatzforderungen an den Bezirk.

Wenig Verständnis hat der BUND deshalb für die zögerliche Haltung der Politik und der Verwaltung in Harburg, den B-Plan dahingehend anzupassen, dass die Vorgaben des Flächennutzungsplans (FNP) von 1997 wirksam werden, die den fast zwei Hektar großen Wald mit bis zu 200 Jahre alten Bäumen als wichtige Grünachse ausweisen. »Wer jetzt eine politische Entscheidung fordert, ignoriert, dass die Harburger Bezirksversammlung sowie auch die Hamburger Bürgerschaft als höchstes politisches Gremium mit der Zustimmung zum Flächennutzungsplan und zum Landschaftsprogramm (LAPRO) diese politische Entscheidung bereits getroffen hat«, so Harald Köpke.

Der BUND fordert die Verantwortlichen in Harburg deshalb auf, den Bauvorbescheid für Terrabau nicht zu verlängern und den wertvollen Wald unverzüglich über die gesetzlich vorgeschriebene Anpassung an den Flächennutzungsplan dauerhaft zu schützen. Der Verband unterstützt dabei den Vorstand der GAL Harburg, der sich bereits im Juni dieses Jahres für den Erhalt des Waldes ausgesprochen hatte.

Allen, die sich nach wie vor mit dem Gedanken tragen, auf der Waldfläche eine Bebauung nach den Wünschen von Terrabau zu ermöglichen, erteilt der BUND eine klare Absage. Dazu müsste unter Beteiligung der Bevölkerung und der Umweltverbände ein neuer B-Plan aufgestellt werden, der sich im Widerspruch zum aktuellen Flächennutzungsplan und zum LAPRO befände und damit faktisch keine Chance auf Umsetzung hätte. »Auch unter den Gesichtspunkten des Senatsprogramms Wachsende Stadt sind die Bauabsichten paradox«, sagt Harald Köpke. »Der Senat ist hier schon sehr weit gegangen, aber einen Wald mit 200-jährigen Bäumen zu vernichten, kommt in diesem Programm nicht vor«, so der BUND-Vorsitzende.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




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