20. März 2007
Ortsumgehung Finkenwerder: Ein Stück aus dem Tollhaus
Die heute bekannt gewordene Kostenexplosion bei der Planung der Ortsumgehung Finkenwerder um fast 70 % offenbart nach Einschätzung des BUND Hamburg einmal mehr das Planungschaos zur dieser bereits seit 30 Jahren diskutierten Straße. Es ist nicht nachvollziehbar, dass weder die Verwaltung noch die Realisierungsgesellschaft bislang in der Lage waren, die Kosten verlässlich zu kalkulieren, zumal Untergrundbeschaffenheit und die Lage des Schlickhügels keine neuen Fakten darstellen.
Der Senat muss nun vor dem Hintergrund der neuen Zahlen und der zusätzlich notwendigen Baumaßnahmen umgehend die bereits angekündigten Vergleichsunterlagen zur so genannten Bezirkstrasse veröffentlichen. Diese hatte das Hamburger Oberverwaltungsgericht im letzten Jahr eingefordert, weil es nach Auffassung des Gerichtes massive Abwägungsfehler beim Trassenvergleich zwischen der vom Senat favorisierten Südtrasse und der Bezirkstrasse gegeben hat.
»Der Senat hat immer damit argumentiert, dass die Südtrasse den Verkehr besser abführt, den Obstbau schont und dass die Baukosten geringer ausfallen. All diese Argumente sind spätestens jetzt widerlegt«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. Die Bezirkstrasse benötigt nachweislich weniger Obstbauflächen, würde die bereits vorhandene Umfahrung des Neß nutzen und wäre nun aller Voraussicht nach auch günstiger.
Es ist an der Zeit, dass der neue Stadtentwicklungssenator dieses Stück aus dem Tollhaus vom Spielplan nimmt und endlich die notwendige Entlastung für Finkenwerder verlässlich organisiert.
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