Mit dem neuen Lärmschutzgutachten des Bundesverkehrsministeriums zur Autobahn A26 wird laut BUND erneut die Absurdität der von BSU-Senator Gedaschko eingefädelten Koppelung der beiden großen Straßenprojekte im Süderelberaum deutlich.
»Mit seinem Festhalten an der Südtrasse als Ortsumgehung Finkenwerder und der Verbindung mit der A-26-Planung hat Gedaschko den Menschen in Finkenwerder einen Bärendienst erwiesen«, sagt Paul Schmid, Sprecher des BUND Hamburg. Hätte der Senat anstelle des ›Millionendeals‹ mit den Landwirten eine ergebnisoffene Prüfung der Umgehungsvarianten vorgelegt, wäre laut BUND eine rechtssichere Planung auf der so genannten Bezirkstrasse zügig realisierbar gewesen, zumal die Inanspruchnahme von Obstbauflächen deutlich geringer ausgefallen wäre.
In seiner Stellungnahme zur Flächenutzungsplanänderung zur Ortsumgehung Finkenwerder kommt der BUND Hamburg zu dem Ergebnis, dass die Bezirkstrasse in vielen Kriterien besser abschneidet als die Südtrasse. Trotzdem hält Senator Gedaschko offensichtlich an der Südtrasse fest. »Fachliche Abwägungen sind in Hamburg nicht das Papier wert, auf dem sie stehen. Die Bezirkstrasse benötigt nachweislich weniger Obstbauflächen, ist um 1.500 Meter kürzer und nimmt auch noch 2.000 PKW mehr pro Tag auf als die Südtrasse.«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.
Der BUND Hamburg hat außerdem massive Zweifel an der behördlichen Kostenschätzung zur Bezirkstrasse, für die deutlich weniger Privatflächen und Obstbauflächen aufgekauft werden müssen. Auch das Brückenbauwerk für die Bezirkstrasse sei künstlich teurer gerechnet worden, da man nun mit einer 400 Meter langen Konstruktion kalkuliere, aber lediglich 250-300 Meter nötig wären.
Stadtentwicklungssenator Gedaschko fährt bei der Ortsumgehung einen riskanten Kurs. Er hoffte bisher offensichtlich, dass die derzeit noch klagenden Obstbauern gekauft werden können und somit niemand mehr die fragwürdigen Planungen gerichtlich überprüfen kann. »Mit dem neuen Lärmgutachten des Bundesverkehrsministeriums hat dieses Possenspiel hoffentlich ein Ende«, so der BUND.
Die Stellungnahme des BUND zur Flächennutzungsplanänderung Umgehung Finkenwerder finden Sie hier.