24. Januar 2008

Anhörung Moorburg: Kraftwerk ist überflüssig, umweltschädigend und nicht genehmigungsfähig

Auf der heutigen Anhörung des Umweltausschusses der Hamburger Bürgerschaft zum Kohlekraftwerk Moorburg erneuert der BUND Hamburg seine Kritik an der Kraftwerksplanung. Der als Experte geladene BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch kritisiert dabei die 'Vattenfall-Hörigkeit' des Hamburger Senats und verlangt die Einstellung der Bauarbeiten bis zur vollständigen Prüfung aller Antragsunterlagen.

So sieht der BUND die angekündigte Nachrüstung des Kraftwerks mit einer CO2-Abscheidetechnik bis 2015 als reine Augenwischerei, die nur darauf angelegt sei, die versprochene Ablasszahlung von 10,5 Millionen für einen Klimafonds zu kassieren. »Auch  Experten von der TU-Harburg, die mit Hochdruck an der Entwicklung dieser Technologien arbeiten, gehen davon aus, dass die CO2-Abscheidung nicht vor 2020 zur Verfügung stehen wird. Ole von Beust ist hier nicht auf dem aktuellen Stand der Debatte«, so Manfred Braasch.

Ebenso wie bei der angekündigten Verbesserung der Kraftwerkskühlung liegen laut BUND für die CO2-Abscheidung keine Planungsunterlagen vor. »Ohne diese zentralen Bestandteile darf das Kraftwerk als Ganzes nicht genehmigt werden«, fordert der BUND.

Der Umweltverband kritisiert insbesondere, dass sich der Hamburger Senat zu keiner Zeit mit alternativen Energieversorgungsszenarien auseinandergesetzt habe, vielmehr den Vattenfall-Konzern sogar ermuntert habe, das Kraftwerk doppelt so groß zu bauen. Dabei lägen inzwischen mehrere Studien vor, die belegten, dass sowohl die Hamburger als auch die überregionale Energieversorgung mit 'Erneuerbaren', mit konsequenter Effizienzsteigerung und mit gasbetriebenen Regelkraftwerken gesichert sei - und dies mit deutlich größeren Arbeitsplatzeffekten.

Der BUND sieht die erfolgreiche Volkspetition als Beleg dafür, dass die Hamburger Bevölkerung inzwischen fortschrittlicher denkt als der Senat. »Die Bürgerschaft muss jetzt alle Möglichkeiten ausschöpfen, um die planlose und klimazerstörende Stromproduktion zu stoppen und damit dem Bürgerwillen nach einer zukunftsweisenden Energiepolitik gerecht zu werden«, so der BUND-Geschäftsführer.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
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Tel.: (040) 600387-12




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