4. April 2008

Koalitionsverhandlungen: Resolution der Handelskammer ignoriert die eigenen Mitglieder

Der BUND Hamburg wirft der Handelskammer Hamburg vor, ohne Legitimation in die Koalitionsverhandlungen einzugreifen. Insbesondere die Forderung, dass in jedem Fall das umstrittene Kohlekraftwerk Moorburg gebaut werden muss und Schwarz-Grün ansonsten das Wohl der Stadt opfert, entspringt lediglich der Feder des unbelehrbaren Führungskaders der Handelskammer. Erst im September 2007 hatten sich zwei drittel der Hamburger Manager in einer repräsentativen Echolot-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Psephos gegen das Kohlekraftwerk ausgesprochen. Dieses klare Votum wird von der Handelskammer ganz offensichtlich vollständig ignoriert.

»Lobbyisten wie Herr Schmidt-Trenz und Herr Dreyer müssen sich fragen lassen, was sie da eigentlich gerade machen. Eine Handelskammer, deren finanzielle Ausstattung lediglich auf einer fast schon mittelalterlich anmutenden Zwangsmitgliedschaft basiert und die nachweislich das Meinungsbild der Mitglieder ignoriert, hat aus Sicht des BUND die Legitimation verloren, sich in die aktuellen Koalitionsverhandlungen einzumischen«, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND.

Aktuelle Studien zeigen auf, dass eine sichere Energieversorgung mit einem Mix aus Regenerativen Energie, dezentralen Blockheizkraftwerken und einem hocheffizienten GuD-Kraftwerk möglich ist. Dieser alternative Energiemix entlastet das Klima, da er die CO2-Emission um 80% im Vergleich zu Moorburg reduziert und schafft zudem deutlich mehr Arbeitsplätze als ein Großkraftwerk. Hinzu kommt noch, dass die Elbe deutlich weniger belastet wird und damit die Anforderungen des Europäischen Naturschutz- und Wasserrechts erfüllt werden.

Der BUND fordert CDU und Grüne erneut auf, sich in den Koalitionsverhandlungen auf ein alternatives Energiekonzept zu verständigen, damit Hamburg auch glaubhaft die Klimahauptstadt Deutschland verkörpert.

Für Rücksprachen:

Paul Schmid, BUND-Pressesprecher
Email: presse.hamburg@bund.net
Tel.: (040) 600387-12




Moorburg verhindern

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