8. September 2008
Kohlekraftwerk Moorburg: Kompromiss ist eine Mogelpackung
Für den BUND Hamburg ist der von Vattenfall erneut ins Spiel gebrachte Kompromiss zum Kohlekraftwerk Moorburg eine Mogelpackung, die nur dazu dient, das Kraftwerk in der beantragten Form genehmigt zu bekommen.
BUND-Landesgeschäftsführer Manfred Braasch: „Nach eigenen Angaben des Vattenfall-Europachefs Tuomo Hattaka ist die CO2-Abscheidetechnik frühestens im Jahr 2020 kommerziell nutzbar. Dieses noch nicht erprobte Verfahren zum festen Bestandteil eines Kraftwerks zu machen, das bereits 2012 in Betrieb gehen soll, ist unredlich und nur der Versuch, die katastrophalen Folgen für Umwelt und Natur schönzureden.
Laut BUND werden bei der geplanten Verbrennung von Kohle zur Stromgewinnung in Moorburg bei einem Wirkungsgrad von 46 Prozent mehr als die Hälfte der Energie verschwendet und als Wärme in die Elbe entlassen. Dies sei angesichts der Wärme- und Sauerstoffproblematik in der Elbe sowie des Klimawandels nicht zu verantworten. „Die angekündigte CO2-Abscheidung würde den Wirkungsgrad des Kraftwerks um weitere zehn Prozent mindern und bringt gegen die Belastung der Elbe rein gar nichts“, so Manfred Braasch.
Der BUND fordert die Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt auf, sich auf diesen Kuhhandel nicht einzulassen und die Genehmigung auf Grund der wasserrechtlichen Probleme zu versagen. „Ist das Kraftwerk erst einmal gebaut, schert sich in 10 Jahren niemand mehr darum, ob die versprochene CO2-Abscheidung oder irgendein anderes Versprechen von Vattenfall eingehalten wird. Wie bei anderen Großprojekten werden dann alle Genehmigungen erteilt, um die Wirtschaft am Standort zu stärken“, so der BUND-Landesgeschäftsführer.
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