2. Dezember 2008
Strategischer Lärmaktionsplan nur erster Schritt / Stadt muss sich der Verantwortung stellen
Der heute im Rahmen der „Umgebungslärmrichtlinie" der Europäischen Union der Öffentlichkeit vorgestellte „Strategische Lärmaktionsplan Hamburg" enthält aus Sicht des BUND im Wesentlichen eine Beschreibung der zum Teil gravierenden Lärmbelastung der Hamburger Bevölkerung. Danach sind ca. 360.000 Menschen in Hamburg einem problematischen Lärmpegel ausgesetzt. Allein diese Zahl macht deutlich, dass das Thema Lärm für die Lebensqualität in der Stadt immer wichtiger wird - zumal die Verkehrslärmbelastung noch zunehmen wird.
Die von der Behörde vorgeschlagenen Ansätze zur Lärmminderung seien jedoch zu langfristig und zu unverbindlich. Kernstück des Lärmaktionsplans ist das so genannte Integrierte Handlungskonzept, das insgesamt 12 Punkte umfasst. Anders als der Name „Aktionsplan" vermuten lässt, wird hier lediglich die Erarbeitung verschiedener Konzepte angekündigt. So soll zum Beispiel ein LKW-Führungskonzept oder ein gesamtstädtisches Geschwindigkeitskonzept erstellt werden - dies kann Jahre dauern und bringt den Anwohnern an den Ausfallstraßen oder am Flughafen zunächst gar nichts.
„In Hamburg gibt es bunte Pläne und Konzepte bereits im Überfluss. Der Strategische Lärmaktionsplan Hamburg muss daher bereits im nächsten Jahr auf die konkreten Probleme in den Bezirken heruntergebrochen werden, damit sich die Situation für die Hamburger Bevölkerung in absehbarer Zeit verbessert", sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg. „Es ist entscheidend, dass bei den derzeit anstehenden Haushaltsberatungen in der Bürgerschaft für den Doppelhaushalt 2009/2010 bereits entsprechende Finanzmittel bereitgestellt werden. Ist dies nicht der Fall, wird der so genannte Aktionsplan schnell zur Beruhigungspille, die den Anforderungen der "Umgebungslärmrichtlinie" der Europäischen Union nicht gerecht wird", so Manfred Braasch.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040/ 600 387 12