10. Dezember 2008
BUND Hamburg klagt gegen Bebauungsplan Wohldorf-Ohlstedt 13
Der BUND Hamburg hat heute gegen den seit Jahren umstrittenen Bebauungsplan Wohldorf-Ohlstedt 13 eine Normenkontrollklage beim Oberwaltungsgericht Hamburg eingereicht. Die geplante Bebauung am Rande des Europäischen Naturschutzgebietes Wohldorfer Wald ist nach Auffassung des BUND nicht zulässig, da die Folgen für den Biotopverbund erheblich und Schäden im benachbarten Schutzgebiet nicht auszu-schließen seien. Außerdem kritisiert der BUND weiterhin die mangelhaften Planunter-lagen.
Der BUND Hamburg, der Runde Tisch Walddörfer und die Wohldorfer-Wald-Initiative haben sich in den letzten sieben Jahren vehement dafür eingesetzt, dass die Planungen eingestellt werden, vor allem als mit über 10.000 Unterschriften ein erfolgreiches Bür-gerbegehren im Bezirk Wandsbek zustande kam. Der Senat hatte daraufhin in einer höchst umstrittenen Aktion das Verfahren evoziert und damit den Bürgerwillen im Be-zirk gezielt ausgehebelt.
„Kaum ein anderer Bebauungsplan ist fachlich und politisch so strittig und führt so drastisch zu einem irreparablen Einschnitt in den Biotopverbund der Walddörfer wie Wohldorf-Ohlstedt 13“, sagt Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Ham-burg. „Der BUND Hamburg will nun - auch mit Unterstützung vieler Menschen aus den Walddörfern - die offenkundige Unzulässigkeit des Projektes gerichtlich feststellen lassen und die Bebauung verhindern.“ Da der überwiegende Teil des Geländes der Stadt Hamburg gehört, appelliert der BUND zudem an die für den Bebauungsplan zu-ständige Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, die Vollziehung bis zur abschlie-ßenden Klärung des Rechtsstreits auszusetzen.
Der BUND schlägt als grundsätzliche Alternative zu dieser Bebauung vor, die vorhande-nen Nachverdichtungspotenziale in den Walddörfern zu nutzen und insgesamt stärker auf Konversionsflächen zu setzen. Ansonsten bleibe die Ankündigung des schwarz-grünen Senats, in Bezug auf den massiven Flächenverbrauch in der Hansestadt eine „Trendwende“ zu schaffen, einmal mehr eine hohle Floskel.
Für Rückfragen: Paul Schmid, Tel. 040 - 600387 12