17. April 2009

Moorburg: Weiterbau stoppen / Vattenfall muss Klarheit über zukünftige Belastung der Elbe schaffen

Die offensichtlich bereits weit fortgeschrittenen Überlegungen des Energiekonzerns Vattenfall, die Belastung der Elbe mit einem Hybridkühlturm zu minimieren, machen nach Einschätzung des BUND Hamburg einen sofortigen Baustopp unumgänglich und zumindest ein neues Genehmigungsverfahren notwendig.

„Eine Neubewertung der Kraftwerksplanung ist erforderlich, da sich Anlagentechnik, Gewässerbelastung und auch die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes deutlich von der jetzigen Genehmigungslage unterscheiden würden. Bevor weitere Millionen verbaut und Gerichte und Anwälte beschäftigt werden, muss Vattenfall umgehend sagen, wo die Reise hingehen soll“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Auch wenn ein Hybridkühlturm die Belastung der Süderelbe senken würde, brächte dieser auch Nachteile, die insbesondere die Kosten und Effizienz des Kraftwerkes betreffen. Ein Hybridkühlturm und die zugesagte Nachrüstung der CCS-Technik (CO2-Abscheidung) würden den Wirkungsgrad in der Stromerzeugung auf unter 35 % katapultieren. Außerdem ändert auch ein Hybridkühlturm zunächst nichts am gigantischen Ausstoß von 9 Millionen Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids.

Der Energiekonzern Vattenfall agiert zudem in den letzten Monaten zunehmend schizophrener. So klagt das Unternehmen gegen die Stadt Hamburg und zerrt sogar die Bundesrepublik Deutschland vor ein Schiedsgericht der Weltbank wegen angeblicher politischer Willkür. In Berlin bietet sich Vattenfall hingegen als „Energiepartner“ der Stadt an und setzt mit Inbrunst auf dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung (KWK), Gaskraftwerke und Biomasse. „Es wird Zeit, dass Vattenfall auch in Hamburg wieder an einer zukunftsfähigen und klimafreundlichen Energieversorgung mitwirkt. Sonst helfen auch noch so viele gesponserte Veranstaltungen nicht gegen bröckelnde Glaubwürdigkeit. Das Kraftwerk Moorburg ist und bleibt das falsche Konzept und darf auch mit Hybridkühlturm nicht ans Netz!“, sagt Manfred Braasch.


Für Rückfragen: BUND Hamburg, T: 040 – 600 387-12




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