Moorburg: Hybrid-Kühlturm entlastet die Elbe nicht

Der Hamburger Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) sieht in der heute von Vattenfall angekündigten Hybrid-Kühlturm-Lösung für das Kohlekraftwerk Moorburg keine Entlastung für die Elbe. Erst gestern hatte der Landesverband seine ausführliche Klagebegründung gegen das Kraftwerksvorhaben veröffentlicht.

„Die Ankündigung Vattenfalls berührt die BUND-Klage nicht einmal ansatzweise. Vattenfall plant, den Kühlturm nur einzusetzen, um die von der BSU angeordneten Betriebseinschränkungen bei hohen Wassertemperaturen und geringen Sauerstoffgehalten des Elbwassers zu umgehen", bewertet Manfred Braasch vom BUND Hamburg die neuen Pläne des Konzerns. Nur ein Verzicht auf die Durchlaufkühlung und der ausschließliche Betrieb über den Kühlturm könnte die Belastung der Elbe reduzieren, so der Landesgeschäftsführer.

Eine solche Variante lehnt der BUND allerdings ebenso ab, da er deutliche Nachteile in der Effizienz des Kraftwerks mit sich bringen würde. „Ein Hybridkühlturm und die zugesagte Nachrüstung der CCS-Technik (CO2-Abscheidung) würden den Wirkungsgrad in der Stromerzeugung auf unter 35 % katapultieren", sagt Manfred Braasch. Der Hybridkühlturm ändere zudem nichts am gigantischen Kohlendioxid-Ausstoß des Kraftwerks von 9 Millionen Tonnen, sondern würde diesen sogar vergrößern.

Nach der Ankündigung Vattenfalls hält der BUND einen sofortigen Baustopp für unumgänglich. „Jetzt ist eine grundsätzliche Neubewertung der Kraftwerksplanung erforderlich, da sich Anlagentechnik, Gewässerbelastung und auch die Beeinträchtigung des Landschaftsbildes deutlich von der aktuellen Genehmigungslage unterscheiden würden. Bevor weitere Millionen verbaut und Gerichte und Anwälte beschäftigt werden, müssen alle neuen Planunterlagen auf den Tisch", so Manfred Braasch.

Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND-Pressesprecher, Tel. 040/ 600 387-12

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