30. August 2010
Vergleich zum Kohlekraftwerk Moorburg: Besserer Schutz der Elbe fraglich
Mit den heute bekannt gewordenen Eckpunkten des angestrebten Vergleichs zwischen der Stadt Hamburg und dem Energiekonzern Vattenfall wird aus Sicht des BUND Hamburg der Gewässerschutz keineswegs verbessert. Offenbar soll es zwar strengere Regelungen zur Sauerstoffproblematik geben, im Gegenzug erhält Vattenfall aber speziell für das Winterhalbjahr weniger Auflagen.
„Hier deutet sich ein Nullsummenspiel für den Gewässerschutz an. Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Stadt Hamburg nicht auf den ganzjährigen Betrieb des Hybridkühlturms drängt. Nur so wäre ein optimaler Gewässerschutz zu erreichen", stellt BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch fest. Der BUND kritisiert insbesondere, dass die bisherige fachliche Begründung der Behörde für eine Reduzierung der Kühlwasserentnahme unter bestimmten Bedingungen nun keine Gültigkeit mehr haben soll.
Die problematische Wasserentnahme aus der Süderelbe ließe sich mit dem Betrieb des Hybridkühlturms von 64 Kubikmetern pro Sekunde auf 1 m3 pro Sekunde senken. Damit wären die schädigenden Effekte der Kühlwasserentnahme und Einleitung um ein Vielfaches geringer. Der BUND vertritt die Auffassung, dass, wenn ein Hybridkühlturm gebaut wird und nachweislich eine Betriebserlaubnis für das ganze Jahr bekommt, diese im vorliegenden Fall dann „bestverfügbare Technik" für den Gewässerschutz konsequent eingesetzt werden muss. „Ansonsten werden erneut Profitinteressen vor den Schutz der Umwelt gestellt - genau mit dieser Politik hat Vattenfall in den letzten Jahren von sich reden gemacht", so Manfred Braasch.
Die Stellungnahme des BUND zur Planung des Hybridkühlturms finden Sie hier.
Für Rückfragen:
Paul Schmid, BUND Hamburg, Tel. 040/ 600 387 12
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