20. September 2010
Hybridkühlturm Moorburg: Vattenfall und Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt verweigern konsequenten Schutz der Elbe
Zu Beginn des Erörterungstermins zum geplanten Hybridkühlturm für das Kohlekraftwerk Moorburg weist der BUND Hamburg darauf hin, dass sich die zuständige Fachbehörde BSU und der Energiekonzern Vattenfall offenbar bereits auf einen lediglich „ergänzenden Betrieb" des Hybridkühlturms verständigt haben und der Erörterungstermin damit zur Farce wird. Der „Deal" zwischen Vattenfall und der BSU zeichne sich im Text des am vergangenen Freitag geschlossenen Vergleichs deutlich ab: Dort heißt es unter anderem, dass das Verfahren zum Hybridkühlturm „so beschleunigt wie möglich" durchzuführen sei.
„Es ist bezeichnend, dass die grün geführte BSU beim Thema Moorburg nach dem klimapolitischen Offenbarungseid vor zwei Jahren nun auch den konsequenten Gewässerschutz preisgibt und der Öffentlichkeit ein ergebnisoffenes Verfahren vorgaukelt", so BUND-Geschäftsführer Manfred Braasch.
Ein umfassender Gewässerschutz ist nach Ansicht des BUND Hamburg - sollte das Kohlekraftwerk Moorburg je in Betrieb gehen - nur dann gewährleistet, wenn der ohnehin vorhandene Hybridkühlturm ganzjährig betrieben wird. Das Unternehmen und mittlerweile auch die grün geführte Fachbehörde stellten aber offenbar die Gewinninteressen Vattenfalls in den Vordergrund.
Die Wasserentnahme aus der Süderelbe, die am Kraftwerksstandort aufgrund der relativ geringen Breite des Flussabschnitts besonders problematisch ist, ließe sich bei Betrieb des Hybridkühlturms von 64 Kubikmetern pro Sekunde auf einen Kubikmeter pro Sekunde senken. Damit wären die schädigenden Effekte der Kühlwasserentnahme und Einleitung um ein Vielfaches geringer.
Für Rückfragen: Paul Schmid, BUND Hamburg, Tel. 040/ 600 387 122