26. August 2011

SPD-Senat will Verantwortung für Hamburger Wald nach Schleswig-Holstein geben

Offenbar beabsichtigt der Hamburger Senat bereits am kommenden Montag, die Zuständigkeit für den Hamburger Wald an die Forstverwaltung in Schleswig-Holstein zu geben. Damit droht nach Ansicht des BUND Hamburg den rund 4.700 ha Wald ein Diktat der ökonomischen Holzbewirtschaftung zulasten des Naturschutzes und der Naherholung.

In Flächenländer wie Schleswig-Holstein und Niedersachsen steht der Holzeinschlag deutlich im Vordergrund, auch eine vorhandene FSC-Zertifizierung ändert daran de facto nichts. Die Forstverwaltung muss aktuell bei den gegenwärtig hohen Holzpreisen Geld in die defizitären Landeshaushalte abliefern. Aufgrund der aktuellen Verwaltungsstruktur (Anstalt öffentlichen Rechts) ist zudem der eigentlich im Schleswig-Holsteinischen Waldgesetz festgeschriebene Vorrang einer naturnahen Waldbewirtschaftung ausgehebelt worden.

Da wichtige Hamburger Wälder wie zum Beispiel der Duvenstedter Brook und der Wohldorfer Wald zugleich auch Naturschutzgebiet sind, droht hier ein ständiger Konflikt zwischen intensiver Waldbewirtschaftung und Naturschutz. Zudem wird die fachliche Abstimmung zwischen den Verwaltungen mit Sicherheit nicht einfacher.

„Hamburg darf nicht seine Verantwortung für die Hamburger Wald nach Kiel abgeben, dafür sind die Hamburger Wälder zu wichtig für den Naturschutz, die Umweltbildung und die Naherholung“, so Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND Hamburg.

Der BUND fordert daher den Hamburger Senat auf, die Zuständigkeit für die Wälder nicht zu verlagern, sondern vielmehr ausreichend qualifiziertes Personal und Finanzmittel für eine naturnahe Waldnutzung, etwa nach Vorbild des Lübecker Stadtwaldes, zur Verfügung zu stellen. 

Für Rückfragen:  Paul Schmid, BUND Hamburg, T: 040 – 600 387-12




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